Seiten

Montag, 16. Januar 2012

Que pedo...!

Heute bleibt mir ein bisschen Zeit für nen Post, wer weiß, wann mir das nächste mal Zeit oder Lust bleibt, jaja. Heute ist mein erster "Ausruhtag" wie seit nem Weilchen nicht mehr, und ich geh einer meiner Lieblingsbeschäftigungen im Internet nach; Facebook und Bloggs anderer Leute lesen (hat sich zu ner Leidenschaft entwickelt, haha). Im Grunde gibt es so viele Dinge, die ich tun könnte, es gibt zum Beispiel so viel zu lesen, aber bin halt der typische Aufschieber...
Aber ich fang mal von vorne an, es gibt schließlich so viel von meinem "neuen Leben" hier zu erzählen. Seit ca. einer Woche lebe ich schon in meiner zweiten Familie in San Nicolas, und es gefällt mir wirklich super gut! Meine Familie ist toll, unglaublich freundlich, und endlich habe ich meine erste Schwester, mit der ich mir sogar ein Zimmer teile! :D Außerdem wirkt mein Tagesablauf hier viel geregelter; ich bin fast den ganzen Tag beschäftigt, auch viel mehr mit meiner Familie, die sind nämlich alle Sportler- da mag jetzt mal wieder der eine oder andere von denen, die mich kennen, grinsen, aber ich seh das wirklich als Vorteil, fühl mich sogar beeinflusst :D Mein neuer Sport: Tennis, und das drei bis fünf mal in der Woche, und es gefällt mir wirklich gut! Dazugekommen ist jetzt sogar noch Rhytmo-Latino und Bauchtanz, beides Nebenkurse von der Schule. Bin doch selbst mal gespannt ob ich das ein ganzes Semester durchhalte; wenn ja, komm ich wohl topfit nach Deutschland zurück! Für die Schule bin ich immernoch entschlossen, diesmal wirklich mitzumachen, und das geht in meiner neuen Schule echt gut! Die Schule "Udem" ist wirklich komplett anders als meine vorherige Schule, das Prepa. Sie ist sehr klein (ca. 200 Schüler) und alles ist unglaublich familiar (+ austauschschüler-freundlich&erfahren). Stellt euch vor: Schüler und Lehrer "dutzen" sich nicht nur, sie umarmen sich sogar und geben sich Küsschen. Und als ein Lehrer mir soetwas wie "Hab dich lieb" sagte, fand ich das schon ein bisschen seltsam...Für ein halbes Jahr mag das ja ganz lieb und nett sein, wenn man das Verhältnis von Schülern und Lehrern in Deutschland vergleicht- aber ich bevorzuge doch eher den Lehrer als Respektsperson. Um die Austauschschüler wird hier allerdings viel besser gesorgt, ich hab sogar einen Privatlehrer, um mein Kultur- und Sprachwissen zu verbessern.
Und weil ich im letzten Jahrgang praktisch bin und alle meine Schulkameraden schon wissen, was sie studieren wollen, gehts jeden Dienstag und Donnerstag in die Universität nach San Pedro, und die ist riesig! Also mach ich sogar schon Erfahrungen einer Universität; und dort studieren Menschen aus aller Welt (auch viele Deutsche). Ich hab einen Kurs "Psychologie" gewählt und bin ernsthaft am überlegen, ob das nicht etwas für meine Zukunft wäre!
Ich denke, ich hab mich bereits gut eingefunden, und hab bereits viele neue nette Leute kennengelernt! Auch wenn diese wieder komplett anders draufsind, anders sprechen ("que pedo", eher umgangssprachlich, was in meiner vorherigen Schule fast niemand gewagt hat zu sagen, welches hier dagegen sogar die Mädchen benutzen), aber mir gefällts- erinnert mich fast ein bisschen an meine Mädels aus Deutschland :).
Trotzdem seltsam, sein "altes Leben" in Monterrey hinter sich zu lassen, schließlich weiß man, dass man so eins nicht nocheinmal so leben wird.
Fast jeden Abend sitz ich inzwischen zusammen mit der Familie, und wir reden wirklich über alles mögliche! Und eine Leidenschaft, die ich mit ihnen teile: Filme! Sie sind wirklich Filmexperten und kennen fast jeden einzelnen, der im Fernsehen kommt, und der Fernsehen läuft den ganzen Tag über, sogar beim Essen. Find ich eigentlich ganz gemütlich ;D
Dieses Wochenende hab ich wieder was Spannendes unternommen; am Freitag bin ich mit meinen "neuen Freunden" ins Kino gegangen, und danach haben sie mir die wohl besten Tacos aus San Nicolas gezeigt. Am Samstag war ich mit nem Freund das Zentrum von Monterrey erkunden, wobei ich wieder nen komplett anderen Blickpunkt auf diese Stadt bekommen habe! Ich denke, wenn man nicht alle Seiten dieser Stadt kennenlernt, kommt einen diese Stadt sehr blass vor; teure Malls, Hauspartys, Unsicherheit und Kriminalität ist eben nicht alles...Und das Zentrum ist so bunt, und es gibt so viele schöne Viertel wobei man von außen denken könnte, Monterrey wär nur eine moderne Industriestadt und hätte nur wenig mexikanische Kultur- von wegen.
                                           
                                                               Mein neues Haus :)


Meine neue Gastschwester


Ein Foto vom Bergsteigen
                                         
                                                      
                                           Im Zentrum von Monterrey




Am Sonntag, wie immer Familientag, hab ich meiner Familie dann begeistert davon erzählt, und noch am selben Tag sind wir ab ins Zentrum, wo es eine Art Flohmarkt gab mit ganz vielen antiken Sachen, das war echt toll!
Fürs nächste Wochenende stehen schon wieder Pläne an, wie Bergsteigen mit Freunden vom Udem, bin mal gespannt :)
Liebe Grüße aus dem ca. 20 Grad (aber im Morgen gefühlte -10 Grad und unbeheiztem San Nicolas), ich hoffe, euch gehts soweit auch gut!
Ich vermisse euch!