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Dienstag, 5. Juni 2012

Ruta Maya y ultimas semanas en México

Kaum zu glauben, dass mit noch genau 21 Tage hier bleiben! Inzwischen erscheinen regelmäßig Countdowns auf meiner Pinnwand in Facebook, und man wird von deutschen Freunden immerwieder dran erinnert.
Ich selbst sehe das ganze mit gemischten Gefühlen- auf der einen Seite kann ichs kaum erwarten, Deutschland, meine Familie und alle Freunde wiederzusehen, auf der anderen Seite kann ich mir noch gar nicht vorstellen, mein Leben in Mexiko hinter mir zu lassen. Aber ändern kann ich ja sowieso nichts mehr, außer die letzten Tage hier zu genießen, das Datum steht.
Alle sagen ja, dass die letzten Monate im Austauschjahr die besten seien- naja, zumindest habe ich in diesen Monaten unheimlich viel gesehen und erlebt; gegen Ende April ging es los auf die Ruta Maya mit allen Austauschschülern, von Brownswille (USA, Texas) bis nach Cancun (im Süden Mexikos). Der Süden ist plötzlich wieder ein völlig anderes Mexiko, oder eben mehr Mexiko. Neben dem riesigen Mexiko-Stadt haben  haben wir viele kleinere Dörfer besucht, Menschen aus "indigenen Völkern" kennengelernt (richtige Mexikaner), sowie die Geschichte der Maya mit ihren Pyramiden. Natürlich haben wir auch die Paradies-Seiten Mexikos kennengelernt, sowie die Wasserfälle und Traumstrände. Ich denke, gerade diese Reise hat alle Austauschschüler noch näher zusammengebracht; es ist einfach etwas Einmaliges. Und ich denke für jedem von uns war diese Reise ein besonderes, unvergessliches Erlebnis.



Mit den Austauschschülern in Chiapas

Im "Paradies" Cancun

San Christobal de las Casas (Chiapas)

In "Agua azul", Chiapas

Mit den Austauschschülern in Mexiko-Stadt


Bei den Pyramiden der Maya

Was ich auch nicht vergessen werde war die Ankunft in San Christobal, Chiapas; wir kamen grade aus dem Bus, und schon "überfielen" uns dutzende von Frauen und Kindern, die uns Dinge wie handgemachte Taschen, Armbänder oder Figuren verkaufen wollten; und das für einen viel zu günstigem Preis. Viele Kinder (im Alter von 3-10 Jahren) haben so lange gebettelt, dass sie schon viele von uns Austauschschülern rumgekriegt haben. 





In diesen Reisen hat jeder sicherlich tausende von Eindrücke mitgenommen. Auf jeden Fall werde ich zufrieden zurück nach Deutschland kommen, froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. So ein Jahr ist eigentlich nur weiterzu empfehlen, mit guten und schlechten Momenten- jeder einzelne Moment ist es wert!

Mittwoch, 18. April 2012

Un viaje en Monterrey

Ich mach heute doch gleich mal zwei Posts, um wirklich mal alles nachzuholen, was in den letzten Monaten so verpasst wurde; denn ich wollte euch schon immer mal einen Einblick in die wunderschöne Stadt Monterrey geben, in der ich seit fast 8 Monaten lebe, meinen Lieblingsorten und Lieblingsaktivitäten; Worüber ich wirklich geschockt war, dass die Rotarier den Austausch zwischen Monterrey (sowie einigen anderen Städten Mexikos) und Deutschland ab nächstem Jahr verboten werden würden, der Grund wäre die "Gefahr", absoluter Schwachsinn. Klar, Monterrey ist nicht die sicherste Stadt, aber Gefahr gibt es in genügend anderen Städten in der Welt, und ich habe noch nie von einem Fall gehört, dass hier einem Austauschschüler was äußerst Schlimmes zugestoßen wäre. So einen Austausch sowohl für Deutschland nach Monterrey (und darum auch andersrum!) zu verbieten wäre unheimlich schade. Ich hoffe, es wird genug Austauschschüler geben, die dagegen protestieren...

Zentrum von Monterrey (Macro Plaza)
Das "Herz von Monterrey"- Hier befinden sich viele alte Gebäude, Statuen, Museen und Regierungsgebäude.






Barrio Antiguo 

Wohl eines der schönsten Plätze in Monterrey- und der Stadtteil, der dem Rest Mexikos wohl am ähnlichsten sieht. Barrio antiguo besteht aus vielen alten Gebäuden, aufgrund der Abhängigkeit von Spanien ist vieles im spanischem Baustil gebaut.
Barrio antiguo hatte vor einigen Jahren viele Bars und Discotheken, wobei die  meisten aufgrund der steigenden Gefahr dort geschlossen wurden, jetzt gibt es viele lehrstehende Häuser.

Dort hab ich auch viele Geschäfte gesehen und kleine Kunstausstellungen, außerdem gibt es hier jeden Sonntag einen Markt mit antiken Dingen (sowie Möbel, Schmuck oder alten Kameras).










Plaza Santa Lucia
Wohl der einzige Fluss, der hier Wasser enthält, und  der ist nicht mal echt ;D. Vor allem jetzt im Sommer gefällt es mir, hierhin zu gehen, da Monterrey ansonsten leider wenig Abkühlmöglichkeiten gibt.
Hier gibt es viel grün, außerdem viele Restaurants und Boote, die dich bis nach Fundidora bringen.





Park Fundidora


Ursprünglich war Fundidora eine große Eisengießerei. Jetzt ist drumherum ein großer Park entstanden, die Maschinen stehen allerdings immernoch da (zur Verzierung) und es gibt viele kleine Museen in den damaligen Fabriken. Dazu gibt es eine Eislauffläche mitten im Park, sowie Verleihe für Fahrräder und Inlineskating.


Chipinque                                 

Ein Park, der sich auf einem Berg befindet. Die meisten kommen am Wochenende zum "Berghochwandern" (mit Fahrrad, Auto oder zu Fuß), und die Aussicht, die man danach auf die Stadt hat, ist wirklich unglaublich schön! Bis jetzt bin ich den Berg noch nicht ganz aufgestiegen, aber bevor ich zurückkomme, will ich das auf jedenfall noch machen.









"La Bandera"


Eine große mexikanische Flagge
(ich glaube mit ungefähr 50 Meter Breite) auf einer Art Aussichtsplattform, wovon man auf die ganze Stadt sehen kann.
 ...ein bisschen abseits...


Santiago


Ein kleines Dorf, das sich ca eine halbe Stunde von der Stadt befindet.
Wie in Barrio antiguo gibt es viele ältere Gebäude, das Dorf ist eher ruhiger. An manchen Sonntagen bin ich dort gewesen, eine gute Abwechslung zur vollen und lauten Stadt.









Cola de Caballo

Ungefähr nach ner Stunde Fahrt erreicht man die   Wasserfälle, die unglaublich schön sind!

Eigentlich wollte ich ein Video von einer richtig typischen nordmexikanischen Gruppe suchen, was ich euch dann doch lieber ersparen wollte. Dieses Lied (ich hoffe, ihr könnt es sehen), das im Moment in ganz Mexiko gehört wird, der Musik/Tanzstil heißt Tribal, der in Monterrey erfunden wurde.



Perrisima Semana Santa y emoción por la Ruta Maya! :D

Die Zeit rast nur so! Viele Austauschschüler haben mir bereits gesagt, dass die letzten 2-3 Monate am schnellsten sind, und einem am schönsten vorkommen, und so ist es auch. Im Moment genieße ich mein Leben hier einfach, meine letzten Monate ohne viel Arbeit, mit vieel Sonne, und einfach Mexiko-Feeling. Mir fehlt noch ne gute Woche, dann ist hier das Semester zu Ende und ich bin fertig mit der Schule. Schon in der nächsten Woche steht meine große zweiwöchige Reise, die "Ruta Maya" an, in der wir durch die ganze Ostküste Mexikos reisen werden. Was mich besonders freut, ist, dass meine Freundin Anni aus Finnland (die vor kurzem auf meiner Schule neu dazugekommen ist, aber nicht von meinem Austauschprogramm Rotary ist) mitreisen darf. Ich werd nach diesen zwei Wochen sicher tausende von Fotos hochladen, sowohl hier, als auch in Facebook.


In der  semana santa, also in der Osterwoche, war ich in Veracruz, einer älteren Stadt weiter im Süden, wo ich meine Freundin Mayin besucht hab, die im letzten Jahr für ein Jahr in Schüttdorf war; ne tolle Stadt, die Monterrey mal wieder keineswegs ähnlich gesehen hat. Manchmal denke ich, es existiert einmal Mexiko und Monterrey- wobei man in Monterrey gleich die Kultur der US-Amerikaner und Mexikaner hat, und dazu noch ne eigene. Trotzdem habe ich Monterrey in dieser Woche schon vermisst, auch wenns vielleicht nicht so ganz typisch Mexiko ist. Veracruz ist mehr von der "Kultur de Karibik" geprägt, das Klima ist feuchter, die Stadt grüner, das Essen und die Musik ist anders (wie zum Beispiel im Norden viele typische mexikanische Gruppen gehört werden, während im Süden die Musik eher an Urlaub erinnert) sowie das Spanisch- aber neben ein paar anderen komischen Wörtern (*perrisima) hab ich keinen großen Akzent bemerkt. Außerdem gibt es viele Partys in Veracruz, wovon wir an den Abenden dann gleich von provitiert haben :)

Mit Mayin und Kokosnussmilch am Strand von Veracruz :)


Der normale Alltag in Monterrey fing gleich wieder mit vollem Programm an: denn am letzten Mittwoch hatte ich meine Aufführung vom Bauchtanz, wofür ja so viel trainiert wurde. Natürlich war ich, wie immer bei irgendwelchen Präsentationen, ziemlich aufgeregt, aber alles ist zum Glück ganz gut gelaufen. Ich würde diesen Tanz zu gerne weitermachen, das macht mir unheimlich Spaß! Wer weiß, vielleicht lässt sich in der Grafschaft ja einen Kurs finden ;D 

Wer findet mich?


Backstage (mit meinen Mädels aus Mexiko, Finnland und Korea :))


Dann wurden in dieser Woche noch die Fotos für die Graduación (Abschluss) gemacht. Das war echt supercool, weil diese Kostüme einen wirklich an die typisch-amerikanischen Highschoolabschlüsse erinnert haben. Für die Finnin und mich mögen das vielleicht ein wenig "Fakefotos" sein, weil uns beide noch 2 Jahre fürs Abi fehlen, aber zweimal Abschluss feiern stört mich auch nicht- beide werden für mich sicherlich unvergesslich sein!

Finnland- Deutschland- Mexiko



Absolut gelungenes "High-School-Musical"- Foto (das musste doch ausprobiert werden)


Nach all diesen (Abschieds-)Eventen wird einen schon klar, dass die Zeit hier langsam zu Ende geht. Ich will es ehrlich gesagt noch nicht richtig wahrhaben. In diesem Jahr habe ich keinen Tag bereut, und gerade jetzt in diesen letzten Wochen wird jeder einzelne Tag spezieller. Ich will mich jetzt auch noch gar nicht von Mexiko verabschieden, das mach ich im Juni erst. Und dann gehts wieder zurück ins schöne, kühle Deutschland!




Sonntag, 18. März 2012

Comienzo de mis ultimos meses en México...

Wow, mein letzter Post ist ja schon ein Weilchen her, in dieser Zeit ist wieder so viel passiert, es fängt einfach nicht an, langweilig zu werden! Klar, an die meisten Sitten und Eigenschaften sowie Sprache hat man sich gewöhnt oder angepasst, und ich genieße diese einfach in meinen letzten Monaten. Nach so einer langen Zeit kommt einem das Leben ihr plötlzlich komplett "normal" vor. Die wirklichen Unterschiede und der "Riesenkulturschock" werden mir wohl erst klar, wenn ich wieder zurück nach Deutschland komme- was mir schon von Anfang an Angst gemacht hatte; du kommst zurück nach Hause, und plötzlich hat sich für dich alles verändert. Dabei ist das einzige, das sich verändert hat, du selbst, nur du merkst es nicht.
Hab neulich mal ein bisschen gerechnet und mir bleibt ja gar nicht mehr so viel Zeit in Monterrey, weil in den letzten Monaten die lang ersehnten Reisen durch ganz Mexiko anstehen. Darunter geh ich an Ostern Mayin in Veracruz besuchen, eine Freundin, die ich durch den Rotary-Austausch in Deutschland kennengelernt hatte; hat mich ehrlich gesagt überrascht, dass diesmal alles so gut mit den Planungen geklappt hat. Mit Rotary ist das Alleinreisen leider gar nicht so leicht, aber zum Glück hab ich gleich alle benötigten Erlaubnisse bekommen. Am letzen Wochenende gab es ein Zusammentreffen mit allen Austauschschülern aus meinem Distrikt in Huasteca, und wir haben wirklich wunderschöne Orte besucht- von Dschungeln bis zu Flüssen mit helltürkisem Wasser und Wasserfällen. Hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal von acht Meter hohen Wasserfällen springen oder eine Burg mitten im Dschungel sehen würde.





 Diese ganzen Leute werde ich echt vermissen; die beiden kreativen Türken, die immer nen Spruch auf Lager haben und uns zum Lachen bringen, die Riesengruppe der feierfreudigen und freundlichen Brasilianer, die für alles bereit sind und ja dank des Portugiesisch viel akzentfreier Spanisch sprechen können als alle anderen, die stillen, süßen Taiwanesen, von denen ich immer wieder überrascht bin, den Belgier und die Französin, denen ich gerne zuhöre und denke, dass ich mir als nächstes die Sprache französisch vornehmen werde, den Ungaren, der dafür dankbar ist, dass wenigstens eine in dem Distrikt ein paar Wörter ungarisch kann und begeistert von seinem Land erzählt (dank meiner Erfahrung vom einwöchigen Austausch mit Ungarn), und natürlich die Deutschen, wobei einen auf all den Trips immer ein Stück zu Hause begleitet, und wobei ich trotz ihrem "trockenen Humor" immer noch am meisten lachen muss, manchmal genervt von den lauten Brasilianern sein können, es genießen, zu reden oder zu singen und den anderen irgendwelche Wörter beizubringen, auch wenn sie kein anderer versteht, und schon Zukunftspläne fürs nächste Event wie Rock am Ring oder Hurricane Festival in Deutschland für ein Zusammentreffen haben.

Ein Brasilianer und ein "Kuschelbärchen"



Montag, 16. Januar 2012

Que pedo...!

Heute bleibt mir ein bisschen Zeit für nen Post, wer weiß, wann mir das nächste mal Zeit oder Lust bleibt, jaja. Heute ist mein erster "Ausruhtag" wie seit nem Weilchen nicht mehr, und ich geh einer meiner Lieblingsbeschäftigungen im Internet nach; Facebook und Bloggs anderer Leute lesen (hat sich zu ner Leidenschaft entwickelt, haha). Im Grunde gibt es so viele Dinge, die ich tun könnte, es gibt zum Beispiel so viel zu lesen, aber bin halt der typische Aufschieber...
Aber ich fang mal von vorne an, es gibt schließlich so viel von meinem "neuen Leben" hier zu erzählen. Seit ca. einer Woche lebe ich schon in meiner zweiten Familie in San Nicolas, und es gefällt mir wirklich super gut! Meine Familie ist toll, unglaublich freundlich, und endlich habe ich meine erste Schwester, mit der ich mir sogar ein Zimmer teile! :D Außerdem wirkt mein Tagesablauf hier viel geregelter; ich bin fast den ganzen Tag beschäftigt, auch viel mehr mit meiner Familie, die sind nämlich alle Sportler- da mag jetzt mal wieder der eine oder andere von denen, die mich kennen, grinsen, aber ich seh das wirklich als Vorteil, fühl mich sogar beeinflusst :D Mein neuer Sport: Tennis, und das drei bis fünf mal in der Woche, und es gefällt mir wirklich gut! Dazugekommen ist jetzt sogar noch Rhytmo-Latino und Bauchtanz, beides Nebenkurse von der Schule. Bin doch selbst mal gespannt ob ich das ein ganzes Semester durchhalte; wenn ja, komm ich wohl topfit nach Deutschland zurück! Für die Schule bin ich immernoch entschlossen, diesmal wirklich mitzumachen, und das geht in meiner neuen Schule echt gut! Die Schule "Udem" ist wirklich komplett anders als meine vorherige Schule, das Prepa. Sie ist sehr klein (ca. 200 Schüler) und alles ist unglaublich familiar (+ austauschschüler-freundlich&erfahren). Stellt euch vor: Schüler und Lehrer "dutzen" sich nicht nur, sie umarmen sich sogar und geben sich Küsschen. Und als ein Lehrer mir soetwas wie "Hab dich lieb" sagte, fand ich das schon ein bisschen seltsam...Für ein halbes Jahr mag das ja ganz lieb und nett sein, wenn man das Verhältnis von Schülern und Lehrern in Deutschland vergleicht- aber ich bevorzuge doch eher den Lehrer als Respektsperson. Um die Austauschschüler wird hier allerdings viel besser gesorgt, ich hab sogar einen Privatlehrer, um mein Kultur- und Sprachwissen zu verbessern.
Und weil ich im letzten Jahrgang praktisch bin und alle meine Schulkameraden schon wissen, was sie studieren wollen, gehts jeden Dienstag und Donnerstag in die Universität nach San Pedro, und die ist riesig! Also mach ich sogar schon Erfahrungen einer Universität; und dort studieren Menschen aus aller Welt (auch viele Deutsche). Ich hab einen Kurs "Psychologie" gewählt und bin ernsthaft am überlegen, ob das nicht etwas für meine Zukunft wäre!
Ich denke, ich hab mich bereits gut eingefunden, und hab bereits viele neue nette Leute kennengelernt! Auch wenn diese wieder komplett anders draufsind, anders sprechen ("que pedo", eher umgangssprachlich, was in meiner vorherigen Schule fast niemand gewagt hat zu sagen, welches hier dagegen sogar die Mädchen benutzen), aber mir gefällts- erinnert mich fast ein bisschen an meine Mädels aus Deutschland :).
Trotzdem seltsam, sein "altes Leben" in Monterrey hinter sich zu lassen, schließlich weiß man, dass man so eins nicht nocheinmal so leben wird.
Fast jeden Abend sitz ich inzwischen zusammen mit der Familie, und wir reden wirklich über alles mögliche! Und eine Leidenschaft, die ich mit ihnen teile: Filme! Sie sind wirklich Filmexperten und kennen fast jeden einzelnen, der im Fernsehen kommt, und der Fernsehen läuft den ganzen Tag über, sogar beim Essen. Find ich eigentlich ganz gemütlich ;D
Dieses Wochenende hab ich wieder was Spannendes unternommen; am Freitag bin ich mit meinen "neuen Freunden" ins Kino gegangen, und danach haben sie mir die wohl besten Tacos aus San Nicolas gezeigt. Am Samstag war ich mit nem Freund das Zentrum von Monterrey erkunden, wobei ich wieder nen komplett anderen Blickpunkt auf diese Stadt bekommen habe! Ich denke, wenn man nicht alle Seiten dieser Stadt kennenlernt, kommt einen diese Stadt sehr blass vor; teure Malls, Hauspartys, Unsicherheit und Kriminalität ist eben nicht alles...Und das Zentrum ist so bunt, und es gibt so viele schöne Viertel wobei man von außen denken könnte, Monterrey wär nur eine moderne Industriestadt und hätte nur wenig mexikanische Kultur- von wegen.
                                           
                                                               Mein neues Haus :)


Meine neue Gastschwester


Ein Foto vom Bergsteigen
                                         
                                                      
                                           Im Zentrum von Monterrey




Am Sonntag, wie immer Familientag, hab ich meiner Familie dann begeistert davon erzählt, und noch am selben Tag sind wir ab ins Zentrum, wo es eine Art Flohmarkt gab mit ganz vielen antiken Sachen, das war echt toll!
Fürs nächste Wochenende stehen schon wieder Pläne an, wie Bergsteigen mit Freunden vom Udem, bin mal gespannt :)
Liebe Grüße aus dem ca. 20 Grad (aber im Morgen gefühlte -10 Grad und unbeheiztem San Nicolas), ich hoffe, euch gehts soweit auch gut!
Ich vermisse euch!

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Feliz Navidad y Año Nuevo



Jaja, in diesem Weihnachten habe ich viele neue typisch mexikanische Weihnachtslieder kennengelernt (endlich mal ein Beispiel für euch, damit man sich was vorstellen kann)! Auch wenn nichtmal diese mir zur Weihnachtsstimmung verholfen haben, war mein Weihnachten wirklich genial! Am 24. Dezember waren wir erst bei der Familie meines Vaters Essen am Nachmittag bis in den Abend hinein, bis wir gegen 11 Uhr nachts zur anderen Familie gefahren sind, wo dann die Party erst richtig losging! Wir haben Karaoke gesungen bis 3 Uhr morgens, Cumbia getanzt (typisch mexikanische Musik- und Tanzrichtung) und waren mit der Familie zusammen, und gegen 12 Uhr wurde dann jeder von jedem umarmt mit einem "Feliz Navidad"-Wunsch- hat mich fast ein bisschen mehr an Neujahr erinnert, was übrigens hier ungefähr ähnlich ablaufen wird. Am nächsten Morgen gings dann schon früh auf, denn dann kam die "Bescherung", und die Geschenke wurden verteilt. Für mich gab es unter anderem Pantoffeln, weil "ich ja nie was um die Füße hätte, wo es doch so kalt ist". Verschenkt habe ich unter anderem Schokolade (weil das Paket aus Deutschland mit über nem Monat Verpätung zum Glück wenigstens rechtzeitig zu Weihnachten ankam, ein dickes Dankeschön nochmal! :)), ein Buch über Mexiko und eine Dvd von "Goodbye Lenin", mein Lieblings-Deutschfilm. Aber an sich haben wir uns keine großen Geschenke gemacht, weil wir ein paar Tage davor nämlich noch in McAllen waren, in den Usa, Großeinkauf :) War mal wieder ganz spontan zwei Tage vorher beschlossen, wobei ich die Hoffnung, die Usa dieses Jahr nochmal zu sehen, schon fast aufgegeben hatte..Dafür hab ich mich natürlich umso mehr gefreut! Woow, und ich hab mich plötzlich gefühlt, als wär ich in einer anderen Welt- Alles plötzlich so groß, die Häuser geordnet, alles pikfein, sauber, sicher und keine Menschenmengen, wenn dann nur in den Malls oder Outlets. So ähnlich hatte ich mir die Usa vorgestellt, alles sah aus wie im Film. Ich fühlte mich so albern, weil es doch immer mein Traum war, einmal wenigstens die Usa zu betreten, und plötzlich war man mitten drin, ohne es wirklich begriffen zu haben (die Grenze war auch gar nicht so streng wie erwartet, sie ähnelte eher einer Brücke, zwar mit Kontrollen aber ohne viel Polizei oder sowas..). Das Verwirrendste war, dass dort so gut wie jeder Spanisch spricht und es fast nur Mexikaner dort gibt- nur mit amerikanischer Location. Für mich strahlte die Usa plötzlich so eine Ruhe und Gemütlichkeit aus :D (mag an McAllen liegen, wo absolut nichts los ist). Aber als ich wieder nach Mexiko zurückkehrte, das Auto vollbeladen mit allen möglichen Einkäufen, war alles wieder so voll, und plötzlich viel interessanter. Ich war doch froh, in Mexiko zu sein, es sah nach so viel Abenteuer aus.
Am nächsten Tag verabredete ich mich mit zwei Freunden für etwas, was ich schon immer mal hier machen wollte; Bergsteigen. Endlich mal ne Abwechslung von dem ganzen Auto fahren, Haus-zu-Haus oder Haus-zu-Mall. Naja, jetzt nicht soetwas, was man sich darunter vorstellt, mit Gurten und sowas, aber es ging nicht um den Berg und die Höhe, sondern um den Ausblick, den du von oben hast- und der ist wirklich gigantisch. Wenn man sich Monterrey so von oben anschaut, kann man es nur lieben- eine Riesenstadt von Bergen umgeben (Fotos folgen). Das muss ich auf jeden Fall nochmal machen!
Tage, an denen man zu Hause bleibt, bleiben natürlich auch nicht aus, vor allem jetzt in den Ferien (die bereits einen Monat dauern). Manchmal ist es einfach besser, mal für nen Tag drinnen zu bleiben, als sich mit dem Planen verrückt zu machen. Alles ist eben nicht so einfach, wenn man sich nicht von selbst bewegen kann, oder immer von irgendjemanden abhängig ist. Wenn es mir mal nicht gelingt, rauszugehen, versuche ich die Zeit sinnvoll zu nutzen, zum Beispiel mit lesen. Letztens hab ich mir zum Beispiel das Buch von Natascha Kampusch gekauft, die für 8 Jahre entführt worden war, die Übersetzung vom Deutschen ins Spanische. Und es gelingt mir tatsächlich, den kompletten Kontext zu verstehen, auch wenn mir pro Seite mal 5 Wörter fehlen. Das Filme verstehen fällt mir auch nicht mehr schwer und Gespräche kann ich immer besser folgen, auch wenn mir das Reden durch die Satzstellung und Grammatik gar kein Kinderspiel ist. Aber ich denke das kommt im nächsten Jahr umso schneller, wenn ich die Familie und Schule in den anderen Ort wechsle und noch mehr Leute kennenlerne. Außerdem habe ich mir vorgenommen, mich in der Schule diesmal mehr anzustrengen, weil ich ja jetzt mit mehr Vorkenntnissen komme. Auch wenn viele dabei jetzt grinsen mögen und sagen 'das Schuljahr zählt für deine Karriere doch eh nicht'; ein Jahr absolut gar nichts machen ist nicht unbedingt immer so toll- manchmal kommt einem das Gedächtnis echt lahm vor oder man hat viel vergessen, irgendwas braucht man zum fit bleiben.
Heute war zum Beispiel ein Tag, an dem ich zu Hause blieb und fing schon mal an, meinen Koffer zu packen. Eigentlich bin ich ja der Kanditat, der alles einen Tag vorher macht (selbst in Deutschland hab ich meinen Koffer fürs Austauschjahr einen Abend vorher gepackt, mit dem ständigen Gedanken 'das brauch ich doch noch!'), aber ich hatte die Zeit und wer weiß, was die nächsten Tage so ist.
Beim Koffer packen ist mir schon so einiges durch den Kopf gegangen, war schon ein seltsames Gefühl; einerseits sieht man zurück auf das "vergangene alte Leben", das man hier hinter sich gelassen hat; Familie, Freunde und alle Erinnerungen, die man mitnimmt. Andererseits sieht man auch einen neuen Start in einem neuen Ort, mit dem Gefühl, die Möglichkeit zu haben, alles nocheinmal besser machen zu können, sich den vielleicht möglichen Fehlern bewusst zu sein und die Erfahrungen zu nutzen. Mal sehen, was 2012 so mit sich bringt, ich freu mich drauf!
Ich wünsch allen einen ganz guten Rutsch ins neue Jahr! Hab euch lieb! :)

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Mi Cumpleaños (Mein Geburtstag in México)


Jaja, wenn man sich das Bild anguckt, sieht so ein Geburtstag in Mexiko nach viel Spaß aus- meiner wars eigentlich auch. Auch wenn's schon ein seltsames Gefühl ist; erster Geburtstag ganz woanders, der erste 5. Dezember in meinem Leben, ohne von meiner Familie mit einem Geburtstagsständchen vor meinem Bett geweckt zu werden; Mein erster Geburtstag, vor dem ich kein Stück augeregt war und den ich doch glatt selbst vergessen hatte- das ganze schien irgendwie doch noch zu verrückt! Im Grunde war dieser Tag auch ein ganz gewöhnlicher.
Ich stand schließlich auf, auch ohne Geburtstagsständchen, und aus der Küche dufteten mir schon Pancakes entgegen (mein Lieblingsfrühstück :)). Meine Brüder waren schon in der Schule, und nachdem meine Eltern mich gratulierten und wir lecker gefrühstückt hatten, brachte mich meine Mutter auch.
Den Schultag verbrachte ich mit meinen besten Freunden, die gerade keine Examen schreiben mussten (in den letzen Schultagen wurden Examen geschrieben, wobei ich nicht teilnehmen musste ;D). Hier in Mexiko ist man ja besonders süß, manchmal bekommt man von seinen Freunden Kuchen oder einen Luftballon zum Geburtstag geschenkt, damit wirklich jeder sieht, dass du Geburtstag hast. Ich hab sogar einen Luftballon bekommen, und dazu einen Edding, womit alle meine Freunde vom Prepa darauf unterschreiben konnten (hab ich schonmal ein weiteres Andenken für Deutschland). Am Abend waren wir nach Familientradition schön lecker mexikanisch essen, und so schnell ging der Tag auch schon vorbei. Am darauffolgenden Abend hab ich meinen Geburtstag noch mit ein paar Freunden gefeiert, die nun auch endlich Ferien haben. Wir waren Essen, zwar in einem ziemlichen Fleischrestaurant, weil das geplante zu voll war, aber das machte nichts. Für mich gabs dann die Notlösung "Pommes mit Quesadillas" (Tacos mit Käse), wobei ich den Käse weggelassen hab (den kann ich hier nämlich inzwischen nicht mehr sehen). Außerdem bekam ich als Geburtstagskind einen Brownie mit Vanilleeis und ein nachträgliches Geburtstagsständchen gratis.


Am Tag darauf kam mich dann Judith, die deutsche Austauschschülerin aus Sabinas, besuchen und hat für 2 Nächte bei mir übernachtet- hab mir dann zum Geburtstag auch endlich mal was in den teuren Shopping-Malls gegönnt, obwohl ich neue Kleidung auch wirklich nötig hatte! Hab doch tatsächlich 4 Monate mit meiner Kleidung aus 15 Kilo Koffergepäck gelebt, vielleicht mir mal eine Hose oder ein Teil gekauft, versteh ich selbst nicht, wie ich das geschafft hab. Vielleicht bin ich doch ganz wie mein Vater, der als Bänker ganz sparsam mit seinem Geld umgeht ;D. Oder aufgrund der teuren Dinge sehr wählerisch und vorsichtig war. Aber solangsam hatte ich keine gleichen Paarsocken mehr (keine Ahnung, wo die alle geblieben sind) und keinen warmen Schlafanzug, weil ich ja ganz naiv mit Boxershorts und T-Shirt im Gepäck nach Mexiko gekommen bin mit der Annahme, hier gäbe es nur Sommer- von wegen! Inzwischen ist es hier schweinekalt, 5-13 Grad mögen sich zwar albern anhören für einen Deutschen, aber ich bin tatsächlich den ganzen Tag am frieren! Vielleicht, weil ich mich gerade an die Hitze hier in Monterrey gewöhnt hatte und mein Körper sich plötzlich wieder umstellen muss, ich weiß es nicht.
Die Tage mit Judith waren wirklich toll, inzwischen ist sie für mich eine wirklich gute Freundin geworden und wir tauschen uns fast über jedes kleinste Detail oder Problemchen aus. Auch wenn ich das Gefühl hab, solangsam wieder mehr ins Spanische reinzukommen zu müssen; ich hab doch wieder viel deutsch geredet und jetzt, wo man Ferien hat, ist man wirklich sehr von Facebook oder Skype abgelenkt. Apropos Facebook: Inzwischen fühl ich mich fast ein bisschen abhängig. Zwischendurch hab ich doch tatsächlich mal darüber nachgedacht, Facebook zu löschen, weil ich das Gefühl habe, es lenkt mich zu sehr ab (hab ich mir von ner anderen Austauschschülerin abgeguckt, dies aber nicht durchgehalten hat). Aber inzwischen klingt das doch zu unmöglich, weil es doch irgendwie ne zweite Identität ist (muss grad an die Worte von ner deutschen Freundin denken: "Hauptsache, du lebst online weiter." :D). Außerdem hilft es einen, Sachen für den Tag zu planen und gleichzeitig mit Freunden von überall in Kontakt zu bleiben. Als Austauschschüler hab ich den "absurden" Plan also wieder ganz schnell vergessen, obwohl mich der Gedanke schon reizt mal für ein Jahr meinen Account zu löschen- durch Facebook bin ich auch sehr mit allen Leuten aus Deutschland verbunden, und wenn diese Verbindung nicht mehr hab,leb ich wirklich in Mexiko und bekomm von dort nichts mehr mit, und die Rückkehr wird umso aufregender! Aber trauen tu's ich mir doch nicht, und viele von euch wären sicher auch nicht begeistert von dem Plan, also lass ichs so wie's ist. :)
Am Wochenende hat mich ein Freund zu seiner Party eingeladen, "zu deinem Geburtstag und als Abschied des Prepas, weil du ja bald schon den Ort wechselst". Das war wirklich lieb! Dazu hat er mir eine Torte gemacht (wie für jede seiner weiblichen Freundinnen, die Geburtstag haben, haha). Und die sah wirklich toll aus! So eine tolle Torte hatte ich noch nie, mit Deutschlandflagge, meinem und seinem Gesicht und Geburtstagsgruß (in Deutsch und in Spanisch).


Die Torte hat leider nicht lange überlebt, denn wie nach mexikanischer Tradition wurde ich mit dem Gesicht mitten reingeklatscht; ich konnte weder sehen, sprechen, noch eine Miene verziehen oder atmen- kein angenehmes Gefühl, aber da muss wohl jeder mal durch. :) Und weil ich weiß, dass auch dieser Freund dank Google-Übersetzer ein großer Fan meines Bloggs ist: Muchissimas Gracias Wiki! :)


Im Grunde hätte mein Geburtstag hier nicht besser sein können! Jetzt kommt erstmal Weihnachten auf mich zu (nur noch 10 Tage), und meine Weihnachtsstimmung hat sich immernoch nicht gehoben. Da mag die Weihnachtsdeko noch so umfangreich sein (obwohl, in meiner "Siedlung" ist sie das auch gar nicht so) oder der Tannenbaum schon seit Ende November stehen, oder tausende Posadas ('Vorweihnachtspartys') gefeiert werden, aber nö. :D Aus "tiefster Verzweiflung" hab ich mir sogar eine Wiedergabeliste aus Weihnachtsmusik auf meinem Lap Top erstellt, aber ich befürchte, die Stimmung kommt jetzt die letzen 10 Tage über auch nicht mehr auf. Naja, was solls...
Meine einmonatigen Ferien verbringe ich bis jetzt ganz entspannt; lange schlafen, Kino, Shopping, Essen bei Freunden, Familie besuchen und Pläne schmieden für die nächsten Tage; auf jeden Fall wollte ich noch mit einer Freundin ins Zentrum von Monterrey fahren, um auch mal andere Teile Monterreys kennenzulernen, aber mal sehen, ob mich meine Eltern lassen. "Wir leben hier schließlich nicht in einer Stadt mit nur Regenbogen und Schmetterlingen", hat mir ein Freund von hier mal gesagt, als ich ihn darauf ansprach, dass die Leute hier eher selten rausgehen. Das Zitat hab ich mir irgendwie gemerkt. ;D Und die Bewegungsfreiheit in Deutschland schätz ich doch von Tag zu Tag mehr. Und ich bete noch ein bisschen darum, dass sich meine Eltern doch noch umentscheiden und nächste Woche nach Mc Allen in die Usa zum Shoppen fahren, um endlich mal sagen zu können, dass ich schon in den Usa gewesen bin, sowie schön billig einzukaufen. Oder wer weiß, vielleicht lande ich ja nächste Woche noch in Sabinas.
Planen ist hier irgendwie gar nicht so leicht, weil Mexikaner sich gerne nach Lust und Laune umentscheiden. Auch wenn es einem manchmal zur Weißglut treibt- daran muss man sich schon irgendwie anpassen, oder auch spontan sein.
Ich denk an euch!
Eure Helen