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Donnerstag, 29. Dezember 2011

Feliz Navidad y Año Nuevo



Jaja, in diesem Weihnachten habe ich viele neue typisch mexikanische Weihnachtslieder kennengelernt (endlich mal ein Beispiel für euch, damit man sich was vorstellen kann)! Auch wenn nichtmal diese mir zur Weihnachtsstimmung verholfen haben, war mein Weihnachten wirklich genial! Am 24. Dezember waren wir erst bei der Familie meines Vaters Essen am Nachmittag bis in den Abend hinein, bis wir gegen 11 Uhr nachts zur anderen Familie gefahren sind, wo dann die Party erst richtig losging! Wir haben Karaoke gesungen bis 3 Uhr morgens, Cumbia getanzt (typisch mexikanische Musik- und Tanzrichtung) und waren mit der Familie zusammen, und gegen 12 Uhr wurde dann jeder von jedem umarmt mit einem "Feliz Navidad"-Wunsch- hat mich fast ein bisschen mehr an Neujahr erinnert, was übrigens hier ungefähr ähnlich ablaufen wird. Am nächsten Morgen gings dann schon früh auf, denn dann kam die "Bescherung", und die Geschenke wurden verteilt. Für mich gab es unter anderem Pantoffeln, weil "ich ja nie was um die Füße hätte, wo es doch so kalt ist". Verschenkt habe ich unter anderem Schokolade (weil das Paket aus Deutschland mit über nem Monat Verpätung zum Glück wenigstens rechtzeitig zu Weihnachten ankam, ein dickes Dankeschön nochmal! :)), ein Buch über Mexiko und eine Dvd von "Goodbye Lenin", mein Lieblings-Deutschfilm. Aber an sich haben wir uns keine großen Geschenke gemacht, weil wir ein paar Tage davor nämlich noch in McAllen waren, in den Usa, Großeinkauf :) War mal wieder ganz spontan zwei Tage vorher beschlossen, wobei ich die Hoffnung, die Usa dieses Jahr nochmal zu sehen, schon fast aufgegeben hatte..Dafür hab ich mich natürlich umso mehr gefreut! Woow, und ich hab mich plötzlich gefühlt, als wär ich in einer anderen Welt- Alles plötzlich so groß, die Häuser geordnet, alles pikfein, sauber, sicher und keine Menschenmengen, wenn dann nur in den Malls oder Outlets. So ähnlich hatte ich mir die Usa vorgestellt, alles sah aus wie im Film. Ich fühlte mich so albern, weil es doch immer mein Traum war, einmal wenigstens die Usa zu betreten, und plötzlich war man mitten drin, ohne es wirklich begriffen zu haben (die Grenze war auch gar nicht so streng wie erwartet, sie ähnelte eher einer Brücke, zwar mit Kontrollen aber ohne viel Polizei oder sowas..). Das Verwirrendste war, dass dort so gut wie jeder Spanisch spricht und es fast nur Mexikaner dort gibt- nur mit amerikanischer Location. Für mich strahlte die Usa plötzlich so eine Ruhe und Gemütlichkeit aus :D (mag an McAllen liegen, wo absolut nichts los ist). Aber als ich wieder nach Mexiko zurückkehrte, das Auto vollbeladen mit allen möglichen Einkäufen, war alles wieder so voll, und plötzlich viel interessanter. Ich war doch froh, in Mexiko zu sein, es sah nach so viel Abenteuer aus.
Am nächsten Tag verabredete ich mich mit zwei Freunden für etwas, was ich schon immer mal hier machen wollte; Bergsteigen. Endlich mal ne Abwechslung von dem ganzen Auto fahren, Haus-zu-Haus oder Haus-zu-Mall. Naja, jetzt nicht soetwas, was man sich darunter vorstellt, mit Gurten und sowas, aber es ging nicht um den Berg und die Höhe, sondern um den Ausblick, den du von oben hast- und der ist wirklich gigantisch. Wenn man sich Monterrey so von oben anschaut, kann man es nur lieben- eine Riesenstadt von Bergen umgeben (Fotos folgen). Das muss ich auf jeden Fall nochmal machen!
Tage, an denen man zu Hause bleibt, bleiben natürlich auch nicht aus, vor allem jetzt in den Ferien (die bereits einen Monat dauern). Manchmal ist es einfach besser, mal für nen Tag drinnen zu bleiben, als sich mit dem Planen verrückt zu machen. Alles ist eben nicht so einfach, wenn man sich nicht von selbst bewegen kann, oder immer von irgendjemanden abhängig ist. Wenn es mir mal nicht gelingt, rauszugehen, versuche ich die Zeit sinnvoll zu nutzen, zum Beispiel mit lesen. Letztens hab ich mir zum Beispiel das Buch von Natascha Kampusch gekauft, die für 8 Jahre entführt worden war, die Übersetzung vom Deutschen ins Spanische. Und es gelingt mir tatsächlich, den kompletten Kontext zu verstehen, auch wenn mir pro Seite mal 5 Wörter fehlen. Das Filme verstehen fällt mir auch nicht mehr schwer und Gespräche kann ich immer besser folgen, auch wenn mir das Reden durch die Satzstellung und Grammatik gar kein Kinderspiel ist. Aber ich denke das kommt im nächsten Jahr umso schneller, wenn ich die Familie und Schule in den anderen Ort wechsle und noch mehr Leute kennenlerne. Außerdem habe ich mir vorgenommen, mich in der Schule diesmal mehr anzustrengen, weil ich ja jetzt mit mehr Vorkenntnissen komme. Auch wenn viele dabei jetzt grinsen mögen und sagen 'das Schuljahr zählt für deine Karriere doch eh nicht'; ein Jahr absolut gar nichts machen ist nicht unbedingt immer so toll- manchmal kommt einem das Gedächtnis echt lahm vor oder man hat viel vergessen, irgendwas braucht man zum fit bleiben.
Heute war zum Beispiel ein Tag, an dem ich zu Hause blieb und fing schon mal an, meinen Koffer zu packen. Eigentlich bin ich ja der Kanditat, der alles einen Tag vorher macht (selbst in Deutschland hab ich meinen Koffer fürs Austauschjahr einen Abend vorher gepackt, mit dem ständigen Gedanken 'das brauch ich doch noch!'), aber ich hatte die Zeit und wer weiß, was die nächsten Tage so ist.
Beim Koffer packen ist mir schon so einiges durch den Kopf gegangen, war schon ein seltsames Gefühl; einerseits sieht man zurück auf das "vergangene alte Leben", das man hier hinter sich gelassen hat; Familie, Freunde und alle Erinnerungen, die man mitnimmt. Andererseits sieht man auch einen neuen Start in einem neuen Ort, mit dem Gefühl, die Möglichkeit zu haben, alles nocheinmal besser machen zu können, sich den vielleicht möglichen Fehlern bewusst zu sein und die Erfahrungen zu nutzen. Mal sehen, was 2012 so mit sich bringt, ich freu mich drauf!
Ich wünsch allen einen ganz guten Rutsch ins neue Jahr! Hab euch lieb! :)

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Mi Cumpleaños (Mein Geburtstag in México)


Jaja, wenn man sich das Bild anguckt, sieht so ein Geburtstag in Mexiko nach viel Spaß aus- meiner wars eigentlich auch. Auch wenn's schon ein seltsames Gefühl ist; erster Geburtstag ganz woanders, der erste 5. Dezember in meinem Leben, ohne von meiner Familie mit einem Geburtstagsständchen vor meinem Bett geweckt zu werden; Mein erster Geburtstag, vor dem ich kein Stück augeregt war und den ich doch glatt selbst vergessen hatte- das ganze schien irgendwie doch noch zu verrückt! Im Grunde war dieser Tag auch ein ganz gewöhnlicher.
Ich stand schließlich auf, auch ohne Geburtstagsständchen, und aus der Küche dufteten mir schon Pancakes entgegen (mein Lieblingsfrühstück :)). Meine Brüder waren schon in der Schule, und nachdem meine Eltern mich gratulierten und wir lecker gefrühstückt hatten, brachte mich meine Mutter auch.
Den Schultag verbrachte ich mit meinen besten Freunden, die gerade keine Examen schreiben mussten (in den letzen Schultagen wurden Examen geschrieben, wobei ich nicht teilnehmen musste ;D). Hier in Mexiko ist man ja besonders süß, manchmal bekommt man von seinen Freunden Kuchen oder einen Luftballon zum Geburtstag geschenkt, damit wirklich jeder sieht, dass du Geburtstag hast. Ich hab sogar einen Luftballon bekommen, und dazu einen Edding, womit alle meine Freunde vom Prepa darauf unterschreiben konnten (hab ich schonmal ein weiteres Andenken für Deutschland). Am Abend waren wir nach Familientradition schön lecker mexikanisch essen, und so schnell ging der Tag auch schon vorbei. Am darauffolgenden Abend hab ich meinen Geburtstag noch mit ein paar Freunden gefeiert, die nun auch endlich Ferien haben. Wir waren Essen, zwar in einem ziemlichen Fleischrestaurant, weil das geplante zu voll war, aber das machte nichts. Für mich gabs dann die Notlösung "Pommes mit Quesadillas" (Tacos mit Käse), wobei ich den Käse weggelassen hab (den kann ich hier nämlich inzwischen nicht mehr sehen). Außerdem bekam ich als Geburtstagskind einen Brownie mit Vanilleeis und ein nachträgliches Geburtstagsständchen gratis.


Am Tag darauf kam mich dann Judith, die deutsche Austauschschülerin aus Sabinas, besuchen und hat für 2 Nächte bei mir übernachtet- hab mir dann zum Geburtstag auch endlich mal was in den teuren Shopping-Malls gegönnt, obwohl ich neue Kleidung auch wirklich nötig hatte! Hab doch tatsächlich 4 Monate mit meiner Kleidung aus 15 Kilo Koffergepäck gelebt, vielleicht mir mal eine Hose oder ein Teil gekauft, versteh ich selbst nicht, wie ich das geschafft hab. Vielleicht bin ich doch ganz wie mein Vater, der als Bänker ganz sparsam mit seinem Geld umgeht ;D. Oder aufgrund der teuren Dinge sehr wählerisch und vorsichtig war. Aber solangsam hatte ich keine gleichen Paarsocken mehr (keine Ahnung, wo die alle geblieben sind) und keinen warmen Schlafanzug, weil ich ja ganz naiv mit Boxershorts und T-Shirt im Gepäck nach Mexiko gekommen bin mit der Annahme, hier gäbe es nur Sommer- von wegen! Inzwischen ist es hier schweinekalt, 5-13 Grad mögen sich zwar albern anhören für einen Deutschen, aber ich bin tatsächlich den ganzen Tag am frieren! Vielleicht, weil ich mich gerade an die Hitze hier in Monterrey gewöhnt hatte und mein Körper sich plötzlich wieder umstellen muss, ich weiß es nicht.
Die Tage mit Judith waren wirklich toll, inzwischen ist sie für mich eine wirklich gute Freundin geworden und wir tauschen uns fast über jedes kleinste Detail oder Problemchen aus. Auch wenn ich das Gefühl hab, solangsam wieder mehr ins Spanische reinzukommen zu müssen; ich hab doch wieder viel deutsch geredet und jetzt, wo man Ferien hat, ist man wirklich sehr von Facebook oder Skype abgelenkt. Apropos Facebook: Inzwischen fühl ich mich fast ein bisschen abhängig. Zwischendurch hab ich doch tatsächlich mal darüber nachgedacht, Facebook zu löschen, weil ich das Gefühl habe, es lenkt mich zu sehr ab (hab ich mir von ner anderen Austauschschülerin abgeguckt, dies aber nicht durchgehalten hat). Aber inzwischen klingt das doch zu unmöglich, weil es doch irgendwie ne zweite Identität ist (muss grad an die Worte von ner deutschen Freundin denken: "Hauptsache, du lebst online weiter." :D). Außerdem hilft es einen, Sachen für den Tag zu planen und gleichzeitig mit Freunden von überall in Kontakt zu bleiben. Als Austauschschüler hab ich den "absurden" Plan also wieder ganz schnell vergessen, obwohl mich der Gedanke schon reizt mal für ein Jahr meinen Account zu löschen- durch Facebook bin ich auch sehr mit allen Leuten aus Deutschland verbunden, und wenn diese Verbindung nicht mehr hab,leb ich wirklich in Mexiko und bekomm von dort nichts mehr mit, und die Rückkehr wird umso aufregender! Aber trauen tu's ich mir doch nicht, und viele von euch wären sicher auch nicht begeistert von dem Plan, also lass ichs so wie's ist. :)
Am Wochenende hat mich ein Freund zu seiner Party eingeladen, "zu deinem Geburtstag und als Abschied des Prepas, weil du ja bald schon den Ort wechselst". Das war wirklich lieb! Dazu hat er mir eine Torte gemacht (wie für jede seiner weiblichen Freundinnen, die Geburtstag haben, haha). Und die sah wirklich toll aus! So eine tolle Torte hatte ich noch nie, mit Deutschlandflagge, meinem und seinem Gesicht und Geburtstagsgruß (in Deutsch und in Spanisch).


Die Torte hat leider nicht lange überlebt, denn wie nach mexikanischer Tradition wurde ich mit dem Gesicht mitten reingeklatscht; ich konnte weder sehen, sprechen, noch eine Miene verziehen oder atmen- kein angenehmes Gefühl, aber da muss wohl jeder mal durch. :) Und weil ich weiß, dass auch dieser Freund dank Google-Übersetzer ein großer Fan meines Bloggs ist: Muchissimas Gracias Wiki! :)


Im Grunde hätte mein Geburtstag hier nicht besser sein können! Jetzt kommt erstmal Weihnachten auf mich zu (nur noch 10 Tage), und meine Weihnachtsstimmung hat sich immernoch nicht gehoben. Da mag die Weihnachtsdeko noch so umfangreich sein (obwohl, in meiner "Siedlung" ist sie das auch gar nicht so) oder der Tannenbaum schon seit Ende November stehen, oder tausende Posadas ('Vorweihnachtspartys') gefeiert werden, aber nö. :D Aus "tiefster Verzweiflung" hab ich mir sogar eine Wiedergabeliste aus Weihnachtsmusik auf meinem Lap Top erstellt, aber ich befürchte, die Stimmung kommt jetzt die letzen 10 Tage über auch nicht mehr auf. Naja, was solls...
Meine einmonatigen Ferien verbringe ich bis jetzt ganz entspannt; lange schlafen, Kino, Shopping, Essen bei Freunden, Familie besuchen und Pläne schmieden für die nächsten Tage; auf jeden Fall wollte ich noch mit einer Freundin ins Zentrum von Monterrey fahren, um auch mal andere Teile Monterreys kennenzulernen, aber mal sehen, ob mich meine Eltern lassen. "Wir leben hier schließlich nicht in einer Stadt mit nur Regenbogen und Schmetterlingen", hat mir ein Freund von hier mal gesagt, als ich ihn darauf ansprach, dass die Leute hier eher selten rausgehen. Das Zitat hab ich mir irgendwie gemerkt. ;D Und die Bewegungsfreiheit in Deutschland schätz ich doch von Tag zu Tag mehr. Und ich bete noch ein bisschen darum, dass sich meine Eltern doch noch umentscheiden und nächste Woche nach Mc Allen in die Usa zum Shoppen fahren, um endlich mal sagen zu können, dass ich schon in den Usa gewesen bin, sowie schön billig einzukaufen. Oder wer weiß, vielleicht lande ich ja nächste Woche noch in Sabinas.
Planen ist hier irgendwie gar nicht so leicht, weil Mexikaner sich gerne nach Lust und Laune umentscheiden. Auch wenn es einem manchmal zur Weißglut treibt- daran muss man sich schon irgendwie anpassen, oder auch spontan sein.
Ich denk an euch!
Eure Helen

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Viva México!

Wow, jetzt habe ich aber viel zu erzählen! Der November war wohl mein "Reisemonat", ich war fast die ganze Zeit unterwegs quer durch Mexiko. Das hab ich wirklich genossen, hab so viele neue Dinge gesehen und bereits eine neue Sicht auf dieses Land. Aber feststellen muss ich wohl auch, dass ich Mexiko immer noch nicht wirklich kenne- es ist einfach so vielseitig! Vor allem, wo ich den Süden jetzt ein bisschen besser kenne, der irgendwie doch ein bisschen "echter" Mexiko ist. Natürlich hat der Norden auch etwas mexikanisches, aber ist auch ziemlich "amerikanisch" und vieles erinnert einen sehr an die Usa.
Zum Glück hat das Beten geholfen, alles hat geklappt; wir konnten Renatta und Judith in Sabinas besuchen, in der darauffolgenden Woche war ich mit meiner Familie in Mexico City und zwei Tage danach ging es in die weiter südlich liegende Stadt Puebla zum Treffen mit allen Rotary-Austauschschülern aus Mexiko.
Ich fang dann mal ganz von vorne an; vor drei Wochen fuhr ich mit Sally (aus Taiwan) nach Sabinas, abgeholt wurden wir von dem Rotary-Counselor von Renatta (Brasilien) und Judith (Deutschland), weil der uns vier eingeladen hatte zu seinem Heimatdorf Lampazos, wo ein besonderes typisches Fest stattfand. Im Grunde sind wir nur einen Abend in Sabinas geblieben, und am Morgen darauf ging es schon weiter in das einstündig entfernte Lampazos auf einer "Cabalgata" mit ganz vielen Caballos (Pferden)- da fühlte ich mich echt wie in einem Westernfilm; wo man auch hinsah, überall im Dorf sah man "Cowboys" auf Pferden und Feiernde in Wagen, Tanzende zu mexikanischer Musik und alle schienen gut gelaunt zu sein. Spontanerweise sind wir dann in einen Wagen gestiegen, der von Pferden gezogen wurde; und es wurde getanzt und gefeiert, und währenddessen fuhren wir durch die "Wildnis von Mexiko", diese Atmosphäre erlebt man denk ich nicht so schnell wieder! Und dass wir alleine waren, machte diesmal keinem was, weil sich jeder im Dorf kannte gab es keine Gefahr- in Monterrey wär so ein Fest unvorstellbar. Am Abend habe ich zum ersten Mal ein Rodeo gesehen, und danach sind wir noch ein bisschen mit dem Auto rumgefahren- einfach so! Das ist hier auch bei den Jugendlichen sehr beliebt (besonders aus dem Dorf, weil du schon mit 16 fahren darfst, Benzin nicht so teuer ist und die Dörfer meistens sicher sind). Manchmal fährt man einfach in einer Gruppe Auto um sich zu unterhalten, die Gegend zu erkunden oder zu sehen, was draußen so los ist.
In dieser Nacht blieben wir in Lampazos in dem zweiten Haus von dem Counselor, und das war vielleicht ein Haus. Von außen und innen sah alles aus wie in einem Film, alles so antik. Der Counselor hat uns dann erstmal die Geschichte des hundert Jahre altem Haus erzählt, das aufgrund seiner Vorfahren im italienischen Stil gebaut wurde; aber ich kann noch so viel erzählen, das Beste ist glaub ich, wenn ich Fotos von allem zeige.





Am nächsten Tag fuhren wir in las Grutas , in einer Höhle mit Stalaktiten und Stalagmiten, das sah auch echt beeindruckend aus! Danach haben wir noch ein paar Dörfer in der Umgebung besucht, wo wir erstmal alle Sorten Pan (eine Art Brot) probiert haben. Auch wenn man schon so satt war vom Tag davor, musste man wie immer einfach wieder alles probiert haben. Am Abend sind Sally und ich dann noch eine Nacht in Sabinas geblieben und sind am nächsten Tag wieder nach Monterrey aufgebrochen.
Auch wenn dieser Trip der kürzeste war, war er glaub ich einer meiner Favoriten, weil man den "Dorfalltag" in Mexiko kennengelernt hat. Alle Leute kennen sich, und deswegen gehen sie auch öfter raus. Allerdings legen die Jugendlichen fast keinen Wert auf Schule und sind allgemein sehr faul. Aber alle sind sehr freundlich, offen und wollen dich gleich kennenlernen und dir alles zeigen. Das ganze fühlte sich einfach "mexikanischer" an, das ist schwer zu beschreiben. Aber ich versuch auf jeden Fall zurückzukehren, vielleicht in den einmonatigen Ferien im Dezember, um alles besser kennenzulernen.
Das Wochenende darauf ging es dann mit dem Flieger nach Mexiko City, worauf ich auch schon echt gespannt war, und ich war hinterher überrascht, wie wenig Mexiko City doch Monterrey ähnlich sah- alles hat mich fast ein bisschen an eine europäische Altstadt erinnert, mit den alten Gebäuden, der U-Bahn und ich sah nach langer Zeit wieder Leute auf der Straße laufen! Natürlich ist diese Riesenstadt (mit der höchsten Einwohnerzahl)schon gefährlich und du musst aufpassen, es gibt riesige Gebäude, fast nirgendwo gab es Platz und überall sah man Häuser/Hütten, die teilweise in Deutschland unvorstellbar wären und Armut sieht man in allen Formen in jeder Ecke. Aber ansonsten hat mir Ciudad México besser gefallen als erst gedacht, es gibt echt schöne Ecken, so viel Kunst und Kultur und das Essen ist hervorragend! Ich nenn diesen Trip mal "Bildungsreise", ich hab viel über Mexiko allgemein gelernt, denn meiste Zeit haben wir Museen oder Kirchen besucht. Und natürlich waren wir auch bei den alten Pyramiden der Mayas, die ja wohl die Wahrzeichen Mexikos sind!


Ich denke, jeder, der mal in Mexiko ist, sollte auch mal die Hauptstadt von Mexiko gesehen haben, weil es einfach so viel zu sehen gibt!
Zwei Tage später ging es dann nach Puebla (zum Glück wurde alles noch rechtzeitig mit dem Transport geregelt). Die Fahrt war allerdings sehr lang- erst sieben Stunden nach Tampico, dann nochmal 7 Stunden nach San Luis,um Austauschschüler von unserem Distriktvon dort abzuholen, und von da aus nochmal 7 Stunden in das südliche Puebla. Aber dank den gut gelaunten Austauschschülern kam es einem nur halb so lang vor! Wow- ich liebe meinen Distrikt. Irgendwie sind wir schon ein bisschen zu ner Familie zusammengewachsen. Liegt vielleicht daran, dass jeder als Austauschschüler in irgendner Weise auf sich allein gestellt ist und wir so zusammenhalten. Und vielleicht daran, dass wir zum Großteil aus Brasilianern bestehen, die machen immer gute Laune (auch wenn sie manchmal nerven können). Trotzdem kamen wir müde an, und weil wir sehr spät waren, sind wir anstatt zum Hotel gleich zum ersten Treffen gefahren. Man war dort schon echt verwirrt, so viele Menschen (vielleicht 500?), zum größten Teil bestand der aber aus Brasilianern und Deutschen (hab viele aus Deutschland wiedererkannt, schon irgendwie seltsame Begegnung). Am nächsten Tag trafen wir uns in der Innenstadt, und dann ging es auf eine Art Marsch, wobei die jeweiligen Austauschschüler eben ihr Land vertreten haben. Das war schon echt cool! Und nebenbei ist Puebla eine wunderschöne Stadt! Aber alles hat mich sehr an Spanien erinnert (weil Mexiko ja auch mal abhängig von Spanien war ne? ;D) Am Abend hatten wir auch echt ein besonderes Programm; denn nur für uns Austauschschüler wurde ein ganzer Club gemietet! Da hätte sich ja eigentlich herausstellen, welche Nation die besten Tänzer hat- aber herausgefunden hab ichs nicht, weil wir ja doch ziemlich gemischt getanzt haben. Klar, dass ich todmüde ins Bett fiel, aber am nächsten Tag ging es natürlich wieder früh los, nämlich auf Safari-Tour. Naja, so 'ganz echt in der Natur' wie man sich das so vorstellt war die Safari dann doch nicht, aber in einem abgegrenzten Gebiet, mit Elefanten, Giraffen, Nashörnern, Tiger und Kamelen, die ich vorher noch nie von so nah gesehen hatte.
Am Nachmittag hatten wir dann Freizeit und Zeit, Kontakte aus aller Welt zu schließen, und für die Talentshow für den Abend zu proben- es wurde getanzt und gesungen in verschiedenen Sprachen. Auch wenn unser Distrikt leider nicht gewonnen hat, hatte glaub ich jeder seinen Spaß!



Nach zwei (zu kurzen) Tagen in Puebla mussten wir uns dann auch schon wieder auf den Rückweg machen. Aber ich freue mich schon auf die nächste Reise, auch wenn die bis zum nächsten Jahr noch lange hin ist...Worauf sich glaub ich alle schon freuen, ist die bevorstehende zweiwöchige "Ruta Maya", wo es unter anderem nach Cancun geht, das Paradies Mexikos- mit weißen Stränden und glasklarem Meerwasser.
Aber bevor es dahin geht, muss ich mich jetzt erstmal wieder in den Monterrey-Alltag einfinden (der auch gar nicht so schlecht ist). Aber gar nicht so einfach, sich als Austauschschüler wieder so schnell an alles zu gewöhnen, weil ja doch noch nicht alle Dinge so üblich und 'fest' sind, nichtmal nach vier Monaten. Aber natürlich hab ich auf meinen Reisen schon meine "Ersatzheimat" Monterrey vermisst, mehr aber Deutschland- besonders in Puebla, weil ich zum erten Mal alleine und wirklich weit weg von beidem war. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit und weil ich ja (schon!) in fünf Tagen Geburtstag hab, stell ich mir diese Zeit doch echt hart vor- das erste Mal, dass ich mich doch irgendwie für einen Monat nach Hause wünsche. Aber das gehört nunmal dazu und ist ja auch eine Erfahrung!
Mein Alltag wird sich übrigens auch sehr bald ändern: In genau einem Monat wechsle ich nämlich schon meine Familie in das 'weit entfernte' kleinere San Nicolas, wovor ich aber inzwischen keine Angst mehr hab. Meine Familie hab ich ja bereits kennengelernt, und ich verstehe mich super mit ihnen! In der Schule werd ich mich vielleicht nicht mehr so oft aufhalten, weil die sehr klein ist und aus vielleicht 200 Schülern besteht, aber ich denke, dafür werd ich mit Tennis anfangen (weil meine ganze Familie Tennis spielt). Und ich bin am überlegen, noch eine vierte Sprache zu lernen, weil ich denke, die Zeit, die ich hier noch habe (in der Schule muss ich nicht viel machen), ausnutzen zu müssen. Mein Spanisch läuft nämlich inzwischen auch ganz gut, ich versteh beinahe alles und unterhalten kann ich mich auch. Träumen und Denken tu ich zwar noch nicht in Spanisch, aber das ist nicht so schlimm, das würd mich wahrscheinlich auch verrückt machen. Dafür könnte ich meine Kenntnisse vielleicht für ne neue Sprache verwenden, weil das Spanisch sich mit französisch oder italienisch ähnelt. Aber mal sehen, vielleicht ist das auch nur eine Phase und in ein paar Tagen überholt mich wieder die Faulheit oder ich komm mit mehr Sprachen zu sehr durcheinander.
Jedenfalls, Langeweile krieg ich hier schonmal nicht.
Wow, schon erster Dezember heute! Einige Austauschschüler haben sich doch tatsächlich einen Adventskalender schicken lassen, den gibt es hier nämlich nicht. Aber ich bin sicher, hier gibt es viele andere Traditionen zu Weihnachten, die ich noch kennenlerne. Ich freu mich drauf, und berichte so bald wie möglich wieder! Bis dahin wünsch ich allen ne schöne Weihnachtszeit :)
Eure Helen

Sonntag, 6. November 2011

Fiestas ohne Pause! (Halloween & Navidad)

Inzwischen glaube ich wirklich, dass die Mexikaner jeden Monat irgendetwas zum Feiern brauchen; jetzt ist grad mal "Halloween" und "Dia de los Muertos" (Tag der Toten) gegen Ende Oktober, Anfang November zu Ende, und schon wird etwas Neues gesucht; und da Weihnachten nunmal am nächsten dran ist, wird jetzt schonmal ein bisschen gefeiert. In den Shopping-Malls wurde schon fleißig dekoriert mit Riesenweihnachtsbaum, Kunstschnee und Weihnachtsmusik und den mexikanischen Weihnachtsmann hab ich auch schon gesehen! Eigentlich wollt ich mir ja die Augen und Ohren zuhalten, weils für mich noch viel zu früh ist. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht realisiert, wie schnell die Zeit hier vergeht und dass Weihnachten doch gar nicht so weit weg ist, wie vielleicht angenommen...
Aber erstmal erzähl ich euch von Halloween, ich denke, das ist für jeden Europäer interessant, weil es das größtenteils nur in Amerika gibt, jedenfalls das "echte Halloween". Der Schultag war unheimlich cool, fast jeder hat sich verkleidet (egal als was)! Ich bin als Hippie gegangen, aber mein Kostüm war denk ich doch nicht so spektakulär, um bei dem Contest für die beste Verkleidung mitzumachen, der in der Turnhalle stattfand; wow, das war so riesig! Nach der Schule bin ich direkt mit einer Freundin mitgefahren, um ihr ein wenig bei den Vorbereitungen für ihre Riesen(!) Halloweenparty am Abend zu helfen- auf der Gästeliste standen 800 Leute aus wohl fünf verschiedenen Schulen. Ganz schön großzügig, wenn man vermerkt, dass hier die meisten Fiestas gratis sind (von wegen 15 Euro Partys); es gab Snacks, Getränke und Tacos. Und die Dekoration war wirklich unglaublich, soetwas hab ich noch nie gesehen! Ich denke, so schnell erlebt man soetwas nicht wieder.
Am folgendem Sonntag hat mich mein Chairman von Rotary auf eine kleine Fiesta für den "Dia de los Muertos" mit seiner Familie eingeladen. Das verlief so, dass ein Altar für eine bedeutende verstorbene Person aufgebaut wurde (mit Foto und Dingen wie Essen, die der vertorbene gerne gemocht hat). Dann wurde soetwas wie eine Andacht gehalten und danach wurde natürlich gegessen! (Hab mich übrigens noch nicht getraut zu wiegen, aber ich denke, dank meiner "regelmäßigen" Fitnessstudio-Besuche kanns nicht allzu dramatisch sein ;D)
Am Wochenende davor hat mich mein Bruder mit auf einem Trip durch Monterrey von seiner Schule genommen, das war echt spaßig, weil wir an einem Tag an wohl 6 verschiedenen Orten waren (Bräuerei, Museen, Restaurants, Park Fundidora). Ich denke, ich kenne die Stadt Monterrey und ihre Eigenschaften jetzt ein wenig besser, auch wenn ich bei den Führungen durchs Museum leider nicht allzu viel verstanden hab. Aber ich hab viele neue Leute kennengelernt, das war die Hauptsache! Aber wenn mich jemand nach dem typischen Mexikaner fragt, habe ich doch noch ein bisschen Schwierigkeiten, um eine Antwort zu geben, weil das einfach von der Person abhängt. Klar, irgendwie haben sie doch alle etwas gemeinsam, zum Beispiel ihre Fröhlichkeit, Offenheit und Lockerheit. Aber vielleicht hängt das auch sehr von der Region ab, oder aus welchen Familien sie kommen. Jedenfalls, wenn mich jemand fragt, was mir besser gefällt, mexikanisch oder deutsch- sag ich, das beide "Charaktere" Vorteile sowie Nachteile haben. Zum Beispiel hat mir neulich ein Mexikaner, der mit einem Deutschen in Kanada studiert hat, "dass Deutsche sehr gute Freunde sind". Das hab ich behalten, weil ich denke, dass das schon etwas Bedeutsames hat. Ich hab hier bereits Erfahrungen gemacht, und Vertrauen in einige Leute zu finden fällt mir doch noch sehr schwer. Ich weiß, dass ich hier bereits einige Freunde habe, auf die ich wirklich zählen kann und mich unterstützen wenn es mir mal nicht gut geht, und ich denke das ist sehr wichtig. Und wie "verklemmt, streng und distanziert" wir Deutschen auch sein können, wenn man uns besser kennt, sind wir doch sehr treue Menschen.
Seit dieser Woche versuche ich noch, die Zeit auf dem Prepa wirklich zu genießen, da mit nur noch 3 Wochen bleiben- was ich erst gar nicht glauben konnte! Aber in 3 Wochen ist das Semester zu Ende, danach werden Examen geschrieben und dann steht erstmal ein Monat Ferien an, bis im Januar das nächste Semester beginnt. Und dann bin ich ja schon auf der anderen Schule in San Nicolas, die gute 40 Minuten vom Prepa entfernt ist. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, einen kompletten Neustart zu machen, weil meine Schule und die Menschen hier bereits ein wichtiger Teil meines Lebens geworden sind. Aber vielleicht auch gut, eine neue Erfahrung zu machen, und vor allem neue Menschen kennenzulernen (die sicherlich wieder komplett anders ticken als die Leute hier).
Dieses Wochenende war ich mit einer Freundin in einer Mall shoppen und am Samstag hab ich mir im Kino "Paranormal Activities 3" angesehen; außerdem hab ich mir für die "Boda" (Hochzeit) am Donnerstag Schuhe mit Absatz gekauft, und mit denen bin ich hier jetzt definitiv ein Riese!
In dieser Woche hab ich mich viel mit meiner Deutschland-Presentation beschäftigt, die ich am Dienstag auf spanisch vor dem Rotary-Club halten muss. Da bin ich mal gespannt wie das klappt, aber ich hab ein ganz gutes Gefühl! Den Trip nach Sabinas zu den anderen Austauschschülern haben wir um ein Wochenende verschoben, ich hoffe das klappt jetzt mit dem nächsten Wochenende! Das Problem ist, dass wir jetzt auch mal nach 3 Monaten eine E-Mail mit seitenlangen Reiseeinschränkungen bekommen haben, was total unnötig und ärgerlich ist. Dank den Einschränkungen wissen wir jetzt auch nicht mehr, wie wir nach Tampico kommen, wovon wir mit allen Austauschschülern nach Puebla fahren. Gegen Ende November steht nämlich eigentlich eine Reise in die südlich liegende Stadt Puebla an, wo wir uns mit allen Austauschschülern aus ganz Mexiko treffen. Ich hab mich unheimlich gefreut, aber jetzt ist eben nicht mehr sicher, ob ich mitfahren kann. Jetzt kam auch raus, dass wir zwar nicht alleine über Tag reisen dürfen, aber in der Nacht zusammen mit dem Bus auf die Hauptstraßen durch Mexiko fahren- meine Eltern sagen, das ist verrückt und unheimlich gefährlich. Jetzt hab ich mich bereits mit anderen Austauschschülern und den Rotariern in Kontakt gesetzt, und ansonsten bete ich, dass das ganze noch klappt. Notfalls nehmen wir eben den Flieger direkt nach Puebla.
Diese Kurzfristigkeit und teilweise Unverlässlichkeit einiger Mexikaner (2 Tage Zeit zum Geld überweisen, ne Woche später alle Informationen und dann noch so unüberlegt) ärgert einem natürlich in diesem Fall unheimlich, weil die Reise jetzt auf der Kippe steht.
Aber das wird schon, ich halt euch auf dem Laufenden. Ansonsten geht es mir gut! Als ich die Presentation für Deutschland gemacht habe, fing ich jedoch an, Deutschland ganz schön zu vermissen- Und als ich Bilder meiner Heimat gesucht hab, fällt mir erst auf, in welch schönem Umfeld wir doch leben! Vielleicht ist bei uns zwar nicht so viel los, trotzdem vermiss ich echt das Grün und die Bewegungsfreiheit. Aber ein wirkliches Bedüfnis nach Hause hatte ich noch nicht, weil ich diese neuen Erfahrungen einfach genieße! Trotzdem freue ich mich auch schon auf meine Rückkehr, wenn die Zeit weiterhin so fliegt wie nach dem ersten Drittel, ist es ja gar nicht mehr so lang bis ich euch wieder in die Arme schließen kann :).
Liebe Grüße aus dem 15 Grad- bereits weihnachtlichem und festfreudigem México (für mich ists fast so als hätten wir ne Jahreszeit übersprungen)!

Ein bisschen Halloween- und Weihnachtsstimmung...




Montag, 17. Oktober 2011

"La gente esta muy loca!"

Im Moment widme ich mich sehr der spanischsprachigen Musik, beziehungsweise den mexikanischen Charts. Habt ihr schonmal vom "Latino" oder "Regaetton" gehört? Das sind teilweise sehr seltsame lateinamerikanische Musikrichtungen, und ich weiß bisher noch nicht so recht, wie ich dazu auf Partys tanzen soll (wie niemand so genau), trotzdem sind sie hier echt beliebt. Zusätzlich ist spanische Musik übrigens ein sehr kluger Weg, spanisch zu lernen- inzwischen hör ich mir jeden Tag mindestens einen Song mit dem Songtext an. Diese Musik darf man allerdings nicht mit klassischer mexikanischer Musik vergleichen, wie sehr ichs auch versuche sie zu mögen- nein! :D
Dies Wochenende hab ich viel mit der Familie verbracht. Freitag waren wir essen und auf einer Art Bücher-Messe (ich werds nochmal wagen, und suchte mir ein Buch aus in spanisch über mexikanische Geschichte), dann hab ich noch kurz auf ner Fiesta "vorbeigeschaut" (ich nenns noch so, für mich sind zwei Stunden für eine Party noch sehr kurz, auch wenn ich mich damit abfinden muss). Am Samstag war ich mit meiner Mutter auf einem "Baby Shower" von Verwandten, wieder eine mexikanische Tradition. In dieser "kleinen Fiesta" feiert man (nur mit weiblichen Personen) die Geburt eines Kindes, ca einen Monat vorher. Die lief so ab, dass wir zuerst kleine "Gewinnspiele" spielten, besonders beliebt ist hier "Lotteria", das ist in etwa wie Bingo nur mit Bildchen. Währenddessen darf das Essen natürlich nicht fehlen (Tamales, Frijoles, Snacks, Kuchen- man wird hier wirklich gemestet vom Essen). Dann wurden noch ein paar Worte für die zukünftige Mutter gesprochen. Am Samstag Abend war ich noch im Kino ("Sin escape" mit Taylor Lautner), bin mal gespannt wann der Film in Deutschland ins Kino kommt. Mein Bruder meinte, hier würden alle Filme und Serien einen Monat eher laufen (meistens ohne Synchronisation, mit Untertitel), was echt cool ist. :) Am Sonntag sind wir nach dem gewöhnlichen leckeren Essen zu unserem zweiten weiter außerhalb liegendem Häuschen gefahren (Ranch). Ich mag diesen Platz, da er sehr still ist und es viel Grünfläche gibt- eine gute Abwechslung zum alltäglichen Stadtleben, wo man sich des Öfteren auch mal ein wenig im Haus gefangen vorkommt. Oft brauche ich länger, um meine Gasteltern verstehen zu können, wenn sie mir eine Party verbieten oder es nicht gerne haben, wenn ein Freund mich nach Hause bringt. Aber am Ende läuft es immer darauf hinaus, dass sie einfach nur besorgt um mich sind. Aber inzwischen habe ich schon mehr Freiheiten, zum Beispiel nehme ich nach der Schule immer den Bus- was sich ganz harmlos anhören mag, aber von wegen. Meine Freundin war so besorgt, als ich ihr davon erzählte, dass sie mich angefleht hat, nicht mit zu fahren und mir alles mögliche angeboten. Viele Eltern verbieten ihren Kindern, den Bus zu nehmen, weil sie Angst davor haben, dass sie gekidnappt oder ausgeraubt werden. Aber ich wollte das unbedingt durchziehen, und diese Freiheit auskosten, die ich erhielt. Und solange man immer die Augen aufhalte, so sagte auch mein Vater, kann im Grunde nichts passieren- und so wars auch. Inzwischen habe ich schon einige Male den Bus genommen, aber ich geb zu, ein Erlebnis hat mich trotzdem schon geprägt: einmal saß ich im Bus, und plötzlich hörte ich einen Schuss von weiterher, und danach Sirenen- Wow. Aber eigentlich will ich euch damit keine Angst machen, denn die hab ich auch nicht. Angst setzt manchmal so viele unnötige Grenzen die verhindern, weitere hilfreiche Erfahrungen zu machen. Und passieren kann einem immer was, egal unter welchem Umständen, man kann nie vorbereitet sein- man kann muss hier in einer Stadt wie dieser einfach nur mehr aufpassen als in einem kleinen Ort im behüteten Deutschland, das ist alles. Trotzdem schätze ich bereits wirklich sehr die Freiheiten in meinem Land, jeden Tag!
Ansonsten bin ich schon fleißig mit meinen Wochenend-Planungen zugange. Besonders freue ich mich auf mein erstes Halloween- zwar eine Kopie der eigentlichen USA-Tradition, trotzdem soll das hier total super sein. Und alle verkleiden sich, egal wie, und es gibt ganz viel Kitschdekoration. Uund natürlich: Fiesta! Manchmal frag ich mich, ob wir Deutschen überhaupt irgendwas besonderes feiern, vielleicht liegt es auch daran, dass es hier für fast jeden Anlass irgendwelche Feiern gibt- aber ich genieß es! Mein November ist glaub ich bereits ziemlich ausgebucht; am ersten Wochenende fahre ich mit Salli (aus Taiwan) nach Sabinas, Judith und Renatta (Deutschlad & Brasilien) besuchen. Ein Wochenende sehe ich zum ersten Mal mit meiner Familie eine "Boda" (Hochzeit), was scheinbar Events wie den "Quinceanos" noch toppen soll! Und darüber hinaus steht meine Reise nach Mexico City an.
Also langweilig wird mir hier glaub ich nicht! Obwohl die Tage in der Woche langsam sehr "alltäglich" werden (Schule-Freistunden-Fitnessstudio oder Salsa-nach Hause-Essen mit Familie-Bett), macht es mir großen Spaß!
Ich hoffe, euch geht es soweit gut im kalten Deutschland! :)

Montag, 3. Oktober 2011

Buenas tardes...

Und liebe Grüße aus dem bereits kühlem (20 Grad-) Monterrey- ich mach gerne Witze über meine Freunde, wenn sie an so "kalten Ausnahmetagen" in dicker Jacke zur Schule kommen und meinen, ihnen ist kalt und ich in Top und kurzer Hose neben ihnen sitze. Aber ich genieße diese Tage (die noch wenig vorkommen), an denen es frisch ist, sowie die Tage, an denen es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint (sehr seltsames Wetter, gibt es bei uns nicht). Ich bin jetzt seit 6 Uhr von meinem "stressigen" Schultag (+ Fitnessstudio) zu Hause, und schiebe meine Hausaufgaben noch ein bisschen auf. Mein Wochenende war etwas ruhiger, wie immer hatte ich viele Pläne, von denen mal wieder nur ein Teil umgesetzt worden ist (ich gebe mal den Mexikanern die Schuld dafür). Trotzdem habe ichs geschafft, wenigstens am Abend rauszukommen. Denn meine Eltern und mein kleiner Bruder waren am Wochenende nicht zu Hause (auf einem Rotary-Meeting in den USA), und ich war mit meinen Brüdern allein zu Hause. Das machte das Planen nicht unbedingt einfacher. Trotzdem wars ganz witzig (da niemand von uns wusste wie man kocht, und ich hab meinem Bruder "Rühreier" (mehr oder weniger) gezeigt und meine ersten eigenen Pancakes gemacht (eine Schande dass es die nicht bei uns in Deutschland gibt!). Am Freitag Abend war ich auf einer richtigen mexikanischen Houseparty, die mich ehrlich gesagt ein bisschen verwirrt hat (ich hatte was völlig anderes erwartet). Statt "Locations" oder irgendwelchen Sitzgelegenheiten standen alle nur auf "einem Haufen", dicht aneinander bei nur geringer Fläche. Man konnte sich kaum bewegen, allerdings gab es einen Tisch ("Bühne"), auf der einige tanzten- ganz schön verrückt. Die Hausparty dauerte für mich allerdings nur 2 Stunden, da ein Freund, der mich abholen wollte, sich gute anderthalb Stunden verspätet hat, ohne sich zu melden (was mich innerlich rasend gemacht hat, aber er hat im Nachhinein gar keine Notiz davon genommen, typisch eben), und für mich endet eine Party gegen 11:30-12, dann muss ich zu Hause sein. Was mich allerdings nicht allzu sehr stört, ich verstehe ja warum. Am Samstag war ich auf meinem zweiten "Quince años", wovon ich immer noch total angetan bin. Naja, wobei meine Freunde schon langsam gelangweilt von diesen Feiern sind; für mich ist der ganze Ablauf noch unheimlich spannend. Am Sonntag (Familientag!) waren wir Essen (von dem mexikanischem Essen kann ich immer noch nicht genug bekommen, was ich nicht unbedingt positiv finde), aber ich hab mir schon so viele Rezepte eingeprägt, um zu Hause kochen zu können!
Ich merke, mein letzter Post ist über zwei Wochen her, und ich habe noch nicht von dem spannenden Wochenende vor zwei Wochen berichtet: Der Rotary-Kurztrip nach Tampico. Der hat mir unglaublich gefallen, und es war interessant, einmal andere Facetten von Mexiko zu sehen. Monterrey ist (für Mexiko) ja eine ziemlich reiche und moderne Stadt, während Tampico eher ärmer (und teilweise "verfallen") ist- und mit Strand! Am Freitag gegen 8 Uhr morgens ging es mit 3 anderen Austauschschülern auf eine 7- stündige Reise mit dem Bus (und der war vielleicht luxoriös, + Filme, Musik, Snacks, Fußlehnen & Internet), die ich wirklich genossen hab. Die Begegnung mit den Austauschschülern war teilweise echt witzig, zum Beispiel mit der Deutschen Judith (mit ihr bin ich auch zusammen geflogen); ich redete in deutsch auf sie ein, worauf sie mich komplett verwirrt angeschaut hat und mich (glaub ich sogar auf spanisch) gefragt hat, in welcher Sprache ich denn rede. Und ich musste sie wieder langsam Schritt für Schritt in ihre Muttersprache bringen. Sie wohnt in einem kleinen Dorf (ca eine Stunde von Monterrey), und dort wird nur Spanisch gesprochen und niemand spricht wirklich englisch. Ich beneide sie ehrlich gesagt ein bisschen, da sie so schneller in die Sprache reinkommt. Aber im Grunde konnte ich nach dem Wochenende sagen (wonach ich die anderen Austauschschüler meines Distrikts kennengelernt hab) sagen, dass ich nichts an meinen Fortschritten im Spanisch zu bemängeln hab. Ich bin sogar sehr glücklich, weil ich dabei bin, zwei Sprachen zu lernen. Salli, Austauschschülerin aus Taiwan, hat dagegen ziemliche Schwierigkeiten damit, in ins Spanische reinzukommen (verständlich, wenn man sich mal mit chinesisch versucht)- also war ich manchmal diejenige, die im Bus zwischen uns vier Austauschschülern von Spanisch ins Englisch übersetzen musste, ist doch cool! ;D Auch in in Tampico merkte man die verschiedenen Fortschritte der verschiedenen Länder, das war ganz interessant: während die Portugiesen (und Franzosen) nach einem Monat so gut wie fließend Spanisch sprechen und die Deutschen ziemlich schnell lernen, haben die US-Amerikaner mehr Probleme und Türken sowie Chinesen große Schwierigkeiten. Aber das machte uns am Wochenende nichts, zur Not gabs ja noch englisch und man konnte mit jedem kommunizieren, sowohl auf spanisch als auch/oder auf englisch- und ich hab bereits neue Freunde aus Brasilien, der Türkei, Frankreich, Usa, Taiwan, Thailand, Ungarn, Belgien, Ecuador, Indunesien und und und..Klingt doch gut, oder? Die meisten waren allerdings aus Brasilien oder aus Deutschland.
Das Wochenende ging (natürlich) sehr schnell um, aber zum Glück hat ja jeder eine "Facebook-Identität", was uns die Möglichkeit gibt, das ganze Jahr über in Kontakt zu bleiben. Und auf den zukünftigen Reisen sieht man sich ja vielleicht wieder. Seit dem Wochenende hat mich wieder unheimlich der Ehrgeiz gepackt, Spanisch zu lernen, und ich merke, wie ich langsam Fortschritte mache (und hab bereits gemerkt, welche ich gemacht habe), was mich echt erleichtert. Jeden Tag sind meine Hände beschrieben und inzwischen habe ich schon mehrere Blöcke mit Vokabeln beschrieben (wenn ich schreibe, kann ich besser lernen).
So, ich glaube das wars heute auch, denn abends bemühe ich mich, egal wie müde ich auch bin, mit der Familie zusammenzusitzen und wenigstens ne Stunde zu reden. Das gehört inzwischen zu meinem Alltag, das führt zwar dazu, dass Hausaufgaben und Schlaf oft vernachlässigt werden (ich gehe so gut wie jeden Abend nicht vor 12 ins Bett, sowie jedes andere Familienmitglied auch), aber ich nehme an, dass das Familienverhältnis für einen Austauschschüler sehr wichtig ist. Man sollte es nicht vernachlässigen, da können andere Dinge auch erstmal warten!
Fotos folgen (hoffentlich!)
Saludos!

Hier eine kleine Fotoauswahl vom Rotarytrip in Tampico:


"Location"

Die deutschen Austauschschüler

Am Strand von Tampico

Aleman-Aleman-Brasileno

Im Zentrum von Tampico

Mittwoch, 21. September 2011

Fotos eines typischen "Quinceaños"

(Teilweise von Fotoshoots des 15. Geburtstags meiner Freunde, um euch das mal zu demonstrieren)





"Jajajajajaja"

Erstmal an alle Facebookfreunde, die sich inzwischen schon auf das häufig auftauchende "jajajaja" auf meiner Pinnwand oder Nachrichten gewundert und mich gefragt haben, warum das so oft verwendet wird; kurze Erklärung: Mexikaner sprechen das 'j' als 'ch', also theoretisch heißt es "chachacha" sowie "haha", und statt mit Emoticons wird viel mit solchen Lauten wie "haha" geschrieben. Naja, das ist jetzt vielleicht nicht allzu wichtig, aber das nur so nebenbei- und ist doch cool, dass schon im Internet die Eigenschaften zwischen den Ländern verschieden ist, egal wie international auch alles geworden ist.
Meine Wochen waren bisher ganz gut, ich versuche mir nun langsam mal meinen Alltag einzurichten ;D Montags und Mittwochs gehts ab ins Fitnessstudio (in der Schule), Dienstags und Donnerstags hab ich Salsa und viiiele Freistunden. Die gefallen mir am besten! Denn diese nutzt man meistens, um Zeit mit Freunden zu verbringen, Mittagzuessen in der Cafeteria oder an den Tacoständen, oder sich einfach auszuruhen. Ansonsten schaff ich in der Woche allerdings noch nicht viel mehr, weil ich erst spät zu Hause bin und meine Freunde viel mit Hausaufgaben beschäftigt sind (und diese ganze Organisationssache für ein Auto und Erlaubnis der Eltern kommt auch noch dazu). Ich bevorzuge im Moment noch eher Spanisch zu lernen in der Zeit, oder den Abend mit der Familie zu verbringen. Dafür versuch ich das Wochenende immer so früh wie möglich zu planen und viel rauszugehen!
Vorletztes Wochenende war ich zum Beispiel auf einem "Quince años", das war vielleicht ein Erlebnis! Okay, kurze Erklärung: Der fünfzehnte Geburtstag wird für die Mädchen rieeseeesig gefeiert, und die vielen 'e's sind nicht übertrieben! Es ist ähnlich wie in den Usa "Sweet Sixteen". Das kennen vielleicht alle, die MTV gucken, wobei ich immer dachte, dass nur die Super-Reichen sich soetwas leisten können und fürs Fernsehen alles übertrieben wird- aber nein, das gibt es wirklich, und beinahe jedes Mädchen (das einen "guten Familienstand" hat), feiert ihren 15. Geburtstag groß, mit allem was dazugehört: Kleid, Limousine, Riesen-Location mit Tanzfläche, Buffet, Torte, Kamerateam, Fotos und Video von der "Quincañera", Gottesdienst, eingeprobte Tänze mit den Quincañeras, das sind zum Beispiel jeweils 10 Freundinnen und Freunde, die in gleichaussehenden Kleidern und Anzügen geworfen sind, Familie und Freunde, Fotoshooting (was vorher gemacht wird, ich denk ich ladt noch Fotos hoch), manchmal eine Party mit einem gewissen Thema (ich war auf einem Geburtstag, wo Paris das Oberthema war weil es dem Mädchen gefällt, also war alles mit Eifeltürmchen geschmückt) und vorgefertigte Einladungen - das alles braucht beinahe 2 bis 3 Monate Vorbereitungszeit, bei ner Freundin hat das ganze sogar ein halbes Jahr gedauert. So wie es sich anhört, ist der ganze Spaß auch ganz schön teuer (es wird auch lange für diesen Tag gespart), so ein Geburtstag kann umgerechnet bis zu 20.000 Euro kosten. Als ich das erste Mal das alles sah, bin ich mir wie in einem Traum vorgekommen- was für viele Freunde vom "Prepa-Tec" Alltag ist, bzw sie so einen "Quince años" fast jedes zweite Wochenende besuchen (ohne übrigens manchmal die Gastgeberin persönlich zu kennen). Eine Bedingung gibt es jedenfalls: Manchmal kommt man nur mit Einladung rein (die ich zum Beispiel von einer Freundin einer Freundin bekommen hab), und schnell sind die Einladungen weg. Trotzdem werd ich nicht zögern, weiter nach den "Quinceaños" Ausschau zu halten und so viele wie möglich zu besuchen, das ist einfach soo toll!
Eislaufen war ich inzwischen auch schon, aber meine Freunde sind immer sehr schnell müde, haha, deswegen waren wir nicht allzu lange.
Und am letzten Freitag war zusätzlich ein wichtiges Ereignis für Mexiko, das ich miterlebte: Unabhängigkeitstag. Naja, der war für mich nicht ganz so erfreulich, weil wir eigentlich mit der Familie uns den "Grito de Independencia" anhören wollten; dieser war am Donnerstag, denn am Abend "vor der Unabhängigkeit" hält der President oder Vorsitzende eine Rede (in der Stadtmitte). Den konnten wir aber leider nicht besuchen, der Grund: zu viel Gefahr. Sah man am nächsten Tag in der Zeitung und schlug den Artikel des "Grito" auf, sah man auf dem Bild nur wenig Leute, wobei normalerweise alles voller Menschen ist! Dagegen ließt man daneben viele Artikel von Überfällen, Schießereien und der "Insecurity" (den Begriff werde ich irgendwann nochmal erklären, aber dieser hängt mit einer sehr langen Geschichte zusammen). An diesem Abend blieb ich also zu Hause, auch wenn mich das echt geärgert hat, und man so die Nachteile dieser Stadt zu spüren bekommt. Dafür hab ich am Mittwoch davor viel "mexikanische Kultur" kennengelernt, in der "Fíesta Méxicana", die von meiner Schule organisiert wurde- mit Ständen, an denen man typische mexikanische Dinge kaufen konnte (überwiegend Essen ;D) und Bühne, wo getanzt und gesungen wurde und Aktivitäten, zum Beispiel mexikaniches Lotto. Der Abend hat mir wirklich sehr gut gefallen!
Dieses Wochenende war ich bei einer Freundin, "Movienight". Ich hab dort übernachtet, in dem wohl größtem Haus, das ich je gesehen hab! Mir (und meiner Familie) ist wohl ein wenig der Atem stehengeblieben, als wir davor standen (kannten ja nur die Adresse). Mit den Worten "Bitte verirr dich nicht" ließen sie mich dann da, und ich sah zum ersten mal ein typisch amerikanisches Zimmer mit begehbarem Kleiderschrank, eine Garage mit sechs Autos, tausend Tieren und Pool. Am Samstag war ich dann auch das erste Mal schwimmen und Sonntag begleitete ich die Familie mit Fahrrädern auf eine spezielle Straße, die am Sonntagmorgen extra für Radfahrrer oder Skater gesperrt ist (ein wunderschöner Platz und das erste Mal nach einem Monat auf nem Rad). Am spätem Nachmittag ging ich Bowlen mit meiner eigenen Familie. Ich merke jede Woche immer mehr, was für eine große Rolle hier die Familie spielt- so gut wie jeder respektiert seine Eltern sehr, unternimmt viel mit der Familie und erzählt viel über sie, und die Familie hat ein sehr dichtes Verhältnis.
Seit Anfang dieser Woche freue ich mich unheimnlich aufs Wochenende: denn es geht auf meine erste Orientation von Rotary nach Tampico! So wie ich gehört habe, werden dort bis zu 50 Austauschschüler aus aller Welt sein, mit denen ich ein Wochenende in dieser Stadt (mit Strand ;D) verbringen werde. Ich fahre mit 3 anderen Austauschschülern aus Monterrey (einer Deutschen, einer Taiwanerin und einer Brasilianerin) mit dem Bus 6 bis 7 Stunden in einem Bus, ich bin wirklich gespannt...Wenn das mal kein Abenteuer wird...Ich werde auf jeden Fall berichten!
Ich habe bestimmt wieder die Hälfte vergessen, aber das Wichtigste werd ich bestimmt irgendwann nachholen ;) Grüße nach Deutschland, oder wohin auch immer, ich hoffe, es geht euch gut!



Auf dem "Quince anos" mit Freunden



Auf dem "Fiesta Méxicana" an unserer Schule mit meinem Gastbruder :)


"Patinar"- Eislaufen, innen zwar bei 15, außen bei 40 Grad


Mexikanische Tänze auf dem "Fiesta Méxicana"


Im Park Fundidora, einer der größten (und schönsten!) Parks in Monterrey

Sonntag, 4. September 2011

"Cola de Caballo"- Die Wasserfälle

Hier eine kleine Auswahl von (wie ihr mich kennt) tausenden Fotos, die ich gemacht habe..




"Muchos Nacos y Chismossos aqui...!"

Heute ist Monatstag! Das ist doch nochmal ein Post wert. ;D
Die Zeit ist hier auch so ne Sache...Die nimmt man gar nicht war- einerseits vergeht sie wie im Flug, andererseits hat man schon so viel erlebt, und sich eingelebt, dass es einem viel länger als einen Monat vorkommt!
Ich bin unheimlich müde vom Wochenende, von wegen ausruhen vom anstrengendem Schulalltag- aus dem Ice-skating ist bisher nichts geworden. Spontaner Weise ging es dann in die Mall und dort ins Kino ("Medianoche en Paris" auf Englisch mit spanischem Untertitel). Ich hab noch ein bisschen Probleme mit dem Planen, weil man hier jedes Mal unglaublich abhängig von einem Auto ist, und manchmal ist es mir unangenehm, meine Eltern andauernd zu fragen. Und an die elterliche Besorgnis muss ich mich gewöhnen, denn wenn ich mich mit jemanden treffen will oder rausgehe, braucht meine Gastmutter den genauen Namen, Adresse, Telefonnummer, Zeit und will wissen, was wir machen. Was mir erst echt komisch vorkam, aber nun ja, da merkt man, dass man nicht mehr im behüteten Deutschland ist.
Das Kino ist im Vergleich zum Deutschen unheimlich luxoriös, die Sitze erinnern mich an Wohnzimmersesseln mit Fußlehnen, aber wahrscheinlich, weil wir unbewusst Vip-Karten gekauft haben ;D. Von den Film hab ich nicht mehr vertanden als die anderen, der war ziemlich verwirrend, also mach ich mir keine Vorwürfe :).
Am Samstag wurde ich zu einem Musical eingeladen, weil die Mutter eines Freundes Lehrerin ist hat sie freie Tickets für das Musical "Camp Rock" bekommen, was von den ganzen Schulen des "Tec" aufgeführt wurde (es gibt mehrere Schulen in Monterrey, die alle vom "Tec" sind).
Das Musical war unheimlich gut, das Beste war, dass die ganzen Songtexte ins Spanische übersetzt wurden (meiner Meinung nach hört sich spanisch besser an als englisch). Und da "Camp Rock" keine allzu komplizierte Geschichte ist, konnte ich dem ganzen gut folgen.
Außerdem habe ich am Samstag meine zweite Gastfamilie kennengelernt, was für mich echt eine Erleichterung war, die ist nämlich supernett! Dessen Tochter ist nun in Deutschland, aber die 14 jährige Schwester ist (noch!;D) hier (was mich unheimlich freut, ich wollte schon immer mal ne Schwester :D). Im Moment haben sie eine Austauschschülerin aus Taiwan, die ich auch zum ersten Mal getroffen hab, und wir werden ab Januar hier praktisch unser "Leben" (Familie & Schule) tauschen. Schon komisch wenn man darüber nachdenkt. Am Anfang war mir der Tausch ziemlich egal, ich hab mich sogar auf die neuen Erfahrungen gefreut, die ich machen werde. Aber wie gesagt, man hat sich nun langsam an dieses Leben gewöhnt und ist unheimlich erleichtert, dass alles geklappt hat, und dann muss man nochmal von vorne anfangen.
Am Sonntag war wieder Familientag, und das heißt: Essen! Ich hab bereits schon so meine Favoriten, und mit den Namen einprägen werd ich immer besser. In dieser Woche wurden mir außerdem viele mexikanische Begriffe beigebracht, die man wohl nicht im Wörterbuch findet. Ich habe praktisch den "Mexiko-Slang" gelernt. Trotz der Fortschritte (allerdings langsam) habe ich mich für nen zusätzlichen Spanischkurs entschieden, einfach, um schneller in die spanische Sprache zu kommen. Dank dem Englisch gibt es so gut wie gar keine Verständnisschwierigkeiten und man ist nicht auf die Sprache angewiesen. Aber schließlich bin ich in Mexiko, und um die Mexikaner richtig kennenzulernen, braucht man eben auch Sprachkenntnisse!
Nach dem Essen gings zum "Cola de Caballo", der wohl berühmteste Touristenort in Nuevo Leon; die Wasserfälle ("Cascadas"). Da hab ich mich besonders drauf gefreut seit ich hier bin, diesen Ort eines Tages zu besuchen, weil mir schon viel davon erzählt wurde. Ich denke, ich werde noch Bilder hochladen, das muss jeder mal gesehen haben. Wunderschöön! Man kommt sich ein wenig wie im Urwald vor, alles war so grün und es gab so viele Tiere, und durch die vorliegenden Dörfer zu fahren, teilweise mit Holzhütten und total einfach gemacht (in Deutschland unvorstellbar) war wie ein Abenteuer. Naja, Abenteuer für mich, Alltag für den Großteil der Menschen hier; wie schön Mexiko auch ist, begegnen einen auch oft genug die Kehrseiten wie Armut. Doch neben dem seien Politiker (sowie Polizisten!) unheimlich korrupt, sodass viele Menschen, die ich gesprochen haben, kein Vertrauen mehr in die Regierung haben, teilweise sogar Angst. Kann man sich das bei uns in Deutschland vorstellen? Ein guter Freund erzählte mir: "Ich fand es unglaublich traurig, ein fünfjähriges Kind sagen zu hören, dass sie Politikerin werden will, um die Politik hier zu ändern."
Irgendwie schon bewegend...
Ansonsten standen ab dieser Woche die ganzen Exams in Fächern wie Mathe, Geschichte und Englisch an. Hab erst vor kurzem begriffen, dass man die Ergebnisse (wie fast alles andere auch) online checken muss, also weiß ich noch nicht, wie meine ausgefallen sind. Aber ich ahne Böses :D Nein nein, so schlimm ist es denk ich nicht, aber ich muss zugeben, ich nehm das ganze noch ziemlich locker. Ich versuch noch die perfekte Balance zwischen "Was-für-die-Schule-tun", Freunde, Familie, Erfahrungen und Sprache zu finden, gar nicht so einfach...;D
Am Donnerstag hab ich mich mit Sophia in einer Mall verabredet, war mal wieder richtig ungewohnt, mit einer völlig Deutschen deutsch zu sprechen. Schade, dass sie morgen schon wieder zurückfliegt, wir haben uns echt gut verstanden und über das "Neue Leben in Monterrey" ausgetauscht (sie war ja vereits für ein halbes Jahr hier).
Was ich sonst noch erfahren habe: Im November gehts mit meiner Familie für ein paar Tage nach Mexiko City, da freu mich mich rieeesig drauf!
Monterrey hat zwar seinen Charme, aber mal was anderes zu sehen ist bestimmt cool! :)
Und ich war bei der Einreisebehörde (oder wie man das nennt), und ich bin überglücklich, dass mein Visum auch für die USA gilt! Die meisten hier fahren öfter mal am Wochenende über die Grenze, meistens zum Shoppen, weil das da einfach viel günstiger ist! Also ich denke, dieses Jahr werde ich auch noch Texas sehen. :)
Das Sommer ist (im Gegensatz zu Deutschland) noch nicht zu Ende, 40 Grad jeden Tag...Und ich war noch kein einziges Mal schwimmen! Wird mal Zeit...;D
Saludos :)

Samstag, 27. August 2011

"Cursi-Cheesy-Käsig" ;D

Meine Woche war bisher ganz entspannt, im Gegensatz zur Woche davor, jedenfalls schaff ichs jetzt, in den Spanischstunden meine Augen aufzuhalten ;D. Von den Spanischstunden versteh ich bisher noch Bruchteile (zu wenig), aber die meisten sagen mir, dass ich schnell lerne.Von meinem Wochenende hätt ich mir allerdings mehr erhofft. Typisch für Mexiko, es gibt überall "Fiestas" und es ist immer was los, aber typisch für Mexikaner ist auch des Öfteren, dass sie nicht so ganz verlässlich sind. Man wird überall zu eingeladen und muss sich zwischen tausend Möglichkeiten entscheiden, dann entscheidet man sich und plötzlich hat der Freund, mit dem man gehen will, ein Meeting oder derjenige, der einen anrufen wollte meldet sich nicht. Aber ich nehm das mal einfach nicht persönlich, mir bleiben noch so viele Wochenenden, außerdem gehe ich heute auf eine "Sweet Sixteen-Party" mit Freunden aus meinem Semester, die kann ja schlecht abgesagt werden, wenn sogar schon ne Facebookveranstaltung geöffnet wurde ;D. Ansonsten gibt es sehr viel zu tun für die Schule, aber ich muss zugeben, ich verpasse noch viele Hausaufgaben aufgrund des Online-Systems und wenn, brauche ich sehr lange. Mein Englisch reicht zwar für den Alltag aber nicht für Geschichtsbücher (!). Der Google-Übersetzer ist (noch vor Facebook ;D) die Seite, die ich bisher am meisten besuche, darauf bin ich echt angewiesen. Aber ich glaube, das stört die Lehrer nicht, hab ja keine richtige ID und ich bin immer der Austauschschüler, also hab ich Sonderrechte. ;D. Ich bleibe ja auch nur für ein Semester, also ein halbes Jahr und dann wechsle ich die Schule sowie die Familie. Oh mann, das kann ich mir echt noch nicht vorstellen, wo man sich gerade an alles gewöhnt und Kontakte an der Schule geknüpft, sowie die Familie echt liebgewonnen hat. Meine zweite Familie wohnt scheinbar 40 Minuten weg von hier, also mache ich dann praktisch einen neuen Anfang.
Ich glaube, ich mach mal mit Stichpunkten weiter und erzähl ein bisschen was über mexikanische Eigenschaften, dann muss ich nicht alles in Zusammenhängen schreiben;

Sprache: Während die Deutschen und US-Amerikaner echt Probleme mit dem "r" haben oder im Schreiben mit Akzenten setzen, fällt es den Mexikanern im Deutschen echt schwer, das "ch" auszusprechen sowie das ä ö und ü. Und während viele hier die deutsche Sprache lieben (und sie auch lernen), klingt sie für viele sehr grob und es klingt, als würde  man streiten. Wenn ich Mexikanern versuche, deutsche Wörter beizubringen, bin ich manchmal selbst überrascht, wie grob sie doch im Gegensatz zum Spanischen klingt.
Schule: Im Gegensatz zu den Deutschen wird hier die Schule sehr ernst genommen, das mag vielleicht daran liegen, dass die Gebühren dieser Schule unheimlich teuer sind (die ich als Austauschschüler nicht bezahlen muss). Viele korrigieren hier Arbeiten oder machen irgendwas anderes, um ein Stipendium für eine Senkung der Gebühren zu bekommen. Viele wollten mir gar nicht glauben, dass es in Deutschkland keine High-Schools gibt und Bildung nicht eine Frage des Geldes ist. So schön diese Schule hier auch sein mag, das deutsche System gefällt mir wirklich besser. Das mag auch an dem ganzen Online-System liegen. Ich muss zugeben, ich hab echt ein wenig Angst davor, wenn dieser ganze Kram nach Deutschland kommt (wovon ich echt stark ausgehe, man merkt erst jetzt, wie wir mit der Technik hinterherhängen). Man ist wirklich abhängig von dem Internet (mal so nebenbei, wirklich jeder hat Facebook, alle Lehrer und mein Hund eingeschlossen ;D), und ich hätt nie gedacht, dass ich das mal sage: Schüler, seid froh dass ihr noch Tafeln habt und die Möglichkeit, auf Papier schreiben zu können und Bücher zu lesen.
Sport: Wie gesagt, die Mexikaner fahren viel Auto und sind lange (und kurze) Strecken zu Fuß nicht gewöhnt. Und weil noch die Hitze dazukommt, sind die Mexikaner schon nach 5 Minuten laufen unheimlich fertig. Und weil joggen oder Fahrradfahren aufgrund der Gefahr und mangelnden Fahrradwegen nicht so üblich ist, gehen die meisten ins Fitnessstudio. Sogar unsere Schule hat eins, was für Schüler umsonst ist, das ist echt cool. Freitag war mein erster Tag im Fitnessstudio, und es hat mir überraschend gut gefallen ;D. Ansonsten gibt es natürlich die Classes, wie Salsa, Jazz oder Hip Hop, Fußball, Volleyball, Basketball (...). Ich bin mir nicht sicher, ob es vielleicht sogar Cricket gibt. Kennt ihr Cricket? ;D Soweit ichs verstanden habe, ist es etwas ähnliches wie Baseball, und das Interessante ist: Mein Englischlehrer behauptet, es ist einer der beliebtesten Sportarten Amerikas, noch vor Fußball oder Basketball. Trotzdem, der Nationalsport ist hier Fußball. Auch die deutsche Mannschaft ist hier natürlich bekannt.
Essen: Welches mir hier unglaublich gefällt! Neben der Schokolade vermiss ich wenig Essen in Deutschland, das in Mexiko ist so vielseitig! Viele haben gesagt, ich solle aufpassen mit den ganzen scharfen Sachen, aber man will hier echt alles mal probiert haben. Als Vegetarier hab ichs übrigens überlebt, Fleisch essen fällt mir noch schwer und ich esse sehr wenig davon, was hier auch nicht nötig ist, es gibt so viele Alternativen (trotz der vielen Warnungen, hier würde es nur Fleisch geben), wie in Deutschland.
Gefahren: Ich vermeide noch ein wenig, bei den Nachrichten hinzuschauen, zum Glück ist mein Spanisch auch noch zu schwach, um alles zu verstehen. ;D Schon, die Nachrichten sind umfangreich an irgendwelchen Verhaftungen (von Drogen-Dealern) und Alarmsirenen sind Alltag. Jedenfalls habe ich diese Woche das erste Mal ein schlimmes Ereignis "erlebt"; Der Anschlag auf das Casino, welches sogar in die deutschen Medien kam. Aber keine Angst Leute, mir geht es gut ;D. Monterrey ist so groß, da bekommt man nicht wirklich viel mit. Jedenfalls kenn ich niemanden hier, der soetwas schon miterlebt oder mit eigenen Augen gesehen hat. Aber natürlich trauern viele, zum Beispiel kommen viele Leute in weiß zur Schule (Farbe des Friedens). Schon echt traurig, da Monterrey vor Jahren eine der sichersten und reichsten Städte Mittel- und Lateinamerikas war, aber jetzt alles gefährlicher wurde.
Wiklich gefährlich wird es allerdings nur nachts, und der Grund: Alkohol. Da Jugendliche hier bereits ab 16 Auto fahren (aber ich will das Thema jetzt nicht nur auf Jugendliche beschränken) und Fiestas wie gesagt beliebt sind, fahren viele betrunken Auto, woraus der höchste Anteil hier an Unfällen besteht. Wogegen die Deutschen unheimlichen Respekt vor keinen Alkohol am Steuer haben- gut so!
Musik: Irgendwie hab ich das Gefühl, das die Mexikaner viel mehr Begabung fürs Singen (und Tanzen) haben als wir; in jeder (-Frei)-Stunde hört man irgendwen singen, viele laufen mit Gitarren oder Ukolelen rum, was das ganze eine unheimlich tolle Schul-Atmosphäre verschafft. Dazu kommt, dass in jeder Pause Musik gespielt wird, wunderbar! Ansonsten wird in Mexiko ungefähr die gleiche Musik gehört wie in Deutschland (wie international). Bekannte deutsche Bands gibt es auch: Tokio Hotel, Rammstein und Lena Meyer Landrut, haha ;D. Oft hört man das allerdings nicht oft. Für mexikanische Musik muss ich mich noch begeistern lassen, die ist nämlich sehr "cheesy"/käsig, mein neues englisches Lieblingswort (beides hat mit 'Käse' die Bedeutung von kitschig ;D).
Der mexikanische "Way of Life": Wie bekannt ist, lassen sich Mexikaner viel Zeit und schlafen gerne, scheinbar kommt man auch gerne statt um 3 um halb 4, womit ich ehrlich gesagt bisher noch nicht viele Erfahrungen gemacht habe. Viele erzählen mir dies, und sprechen mich auch oft auf die Engstirnigkeit der Deutschen in Sachen Pünktlichkeit an. Was zusätzlich dazu kommt: Mexikaner springen oft von Party zu Party, duschen teilweise fünfmal am Tag und wechseln jeden Tag ihr Outfit (was ich mir ehrlich gesagt bei meiner Garderobe, die aus vielleicht 15 Kilo Koffergepäck besteht, nicht unbedingt leisten kann). Jedenfalls muss ich noch oft gewarnt werden vor Gesten und Handlungen, die sich eigentlich nicht gehören, zum Beispiel sich öffentlich in Umkleidekabinen umzuziehen ;D; Meine Freundin wollte mir nicht glauben, dass es in Deutschland Sammel-Umkleidekabinen und Sammelduschen gibt, das fand sie unheimlich unangenehm. Aber naja, das ist wohl typisch für Amerikaner ;D. 
Verhältnis zwischen beiden Geschlechtern: Wie hart es auch klingen mag, die deutschen Männer können sich echt mal ne Scheibe von den mexikanischen abschneiden; denn der Typ sorgt sich unheimlich für die Freundin und versucht oft mit allen Mitteln, sie zu beeindrucken. Und allgemein, hier sind alle Gentlemen, halten den Mädchen höflicherweise immer die Tür auf, tragen einem die Tasche und und und...Bringt einen hier irgendwie wieder mehr Feeling eines typischen High-School-Films. ;D
Was die Mexikaner nicht kennen: IKEA! Das wollt ich unbedingt nochmal irgendwo erwähnt haben, habs aber nirgendwo einbringen können. Ich als Ikea-Fan war echt geschockt als ich das merkte, weil ich dachte, dass Ikea ja wohl das Internationalste überhaupt ist. ;D Die US-Amerikaner kennen es. Naja, ist jetzt auch nicht das wichtigste überhaupt..

Ich könnte noch so viel schreiben, das Wichtigste hab ich bestimmt mal wieder vergessen, zum Beispiel die kulturelle Vielfalt dieser Stadt zu erwähnen! Es gibt in Monterrey scheinbar so viele weitere schöne Orte, zum Beispiel Parks mit Wasserfällen, die ich noch unbedingt sehen muss. In den Parks kann man sich Fahrräder oder Inline-Skates leihen, und in einem gibt es sogar eine große Eisfläche. Wow, das wird auch mal ein Erlebnis, bei 40 Grad im Sommer Schlittschuhlaufen. Ich bin so froh über diesen Ort und dieses Land, und im Moment kann ich mir, wie bestimmt sicher jeder Austauschschüler, keinen besseren Ort für ein Austauschjahr vorstellen!

Samstag, 20. August 2011


Highschool-Atmosphäre in den Freistunden auf dem Campus vom "Prepa Tec" :)

Freitag, 19. August 2011

"Moin, Moin"

Da bin ich wieder ;D Hab das Gefühl, ich poste hier echt zu oft was rein, ich mein ich bin erst 2 Wochen weg! Aber irgendwie gibt es doch wieder so viele neue Eindrücke, wo man meint, unbedingt etwas davon festhalten zu müssen, und euch natürlich mitzuteilen! Außerdem fällt mir das Schreiben gar nicht so schwer, das geht so von der Hand. :) Aber ich vermute, mit der Zeit werden die Posts weniger, weil langsam alles für mich immer mehr zum Alltag wird. Jedenfalls, noch ist alles so neu und unrealisisch für mich, aber ich werd mich schon dran gewöhnen...Vor allem jetzt, wo Majo nach Brasilien geflogen ist. Ich fühle mich jetzt erst so, als wär ich richtig angekommen. Denn erst diese Woche konnte ich richtig einziehen (hab vorher so ziemlich "aus dem Koffer gelebt", weil wir uns ein Zimmer geteilt haben). Und jetzt bin ich wohl auf mich allein gestellt, ich muss zugeben, Majo war echt ne Starthilfe für mich, durch sie hab ich neue Leute kennengelernt und viele andere (bedeutende) Dinge Monterrey und Mexikos. Außerdem hab ich sie echt lieb gewonnen, weil wir so viel Zeit miteinander verbracht haben, wie dieselbe Musikrichtung hören (und ich dachte ich wär die Einzige auf der Welt mit so nem Geschmack ;D)..Apropos Musik: Hier muss man manchmal echt aufpassen, nichts Gemeines über Justin Bieber zu sagen, der ist hier bei manchen Mädels in meinem Alter sehr begehrt (während wir Deutschen über ihn lachen :D). In den Nachrichten lief neulich hoch und runter, wie fertig doch manche Mädchen waren und weinten, weil sie kein Ticket fürs Justin Bieber-Konzert in Monterrey (September..?) bekommen haben, ein wenig amüsant...Okay, zurück zum eigentlichen Thema: "Aber das ist doch das Schönste am Austauschschüler sein; auf sich alleingestellt zu sein", sagte mir ein guter Freund von Majo (Ex-Austauschschüler). Da mag schon was dran sein, ich genieß einfach die Unabhängigkeit! :)  Mit Leuten kommt man hier schnell in Kontakt, man lernt wirklich jeden Tag andere Leute kennen. Mit "Moin moin" werde ich übrigens inzwischen von mehreren begrüßt, ich denk, das hab ich gut verbreitet ;). Die Menschen sind sowieso unglaublich begeistert und interessiert an andere Kulturen, viele sind auch schon in Europa gewesen. Zusätzlich auch sehr höflich, zum Beispiel ist es üblich, dass die Jungs den Mädchen oft ein ganzes Essen bezahlen, zum Beispiel ein "Lunch" in der Cafeteria. Als ich Majo darauf ansprach, sagte sie, ich muss das nicht ablehnen, das ist nunmal so ;D.
Okay, es ist spät, tengo mucho sueno, haha, ich sollte schlafen gehen. Achja, noch eins: Meinen Sport hab ich auf Salsa umgeändert, und ich muss sagen, es gefällt mir echt gut, auch wenn ich nicht unbedingt für geboren bin :D Dazu muss man allerdings sagen, dass Salsa lateinamerikanisch ist und nicht echt mexikanisch, aber egal, ich mags trotzdem ;) Und meine Pläne fürs restliche Wochenende (die sich aber auch schnell umändern können..;D): Morgen gehe ich shoppen mit Julia, ne Freundin aus der High-School, ich hab echt zu viele Wintersachen und dagegen zu wenig Sommersachen eingepackt, mit 40 Grad- Standardtemperatur hatte ich nicht unbedingt gerechnet...Am Sonntag gehts mit Sophia und Diego vielleicht in einen Freizeitpark, da bin ich schon echt gespannt! Ansonsten muss ich echt viel Schlaf nachholen, die Schultage scheinen noch echt lang, aber wie gesagt, Gewöhnungssache! Muchos Besos a Alemania!

Sonntag, 14. August 2011

Stundenplan

Das ist mein Stundenplan für die Woche. Der mag aber nur kompliziert aussehen, weil er anders ist ;D. Die Buchstaben sind nur Abkürzungen für die Fächer, die neben der Tabelle näher beschrieben werden. In der unteren Ecke der Beschreibung steht die Nummer, wordurch ich immer weiß, in welchen Raum ich muss (Beispiel: 4202- Gebäude 4, Etage 2, Raum 02). Ich versuch mal, die Fächer soweit es geht zu übersetzen: Cientas de la vida ist soetwas wie Biologie, Desarrollo personal y académ ist ne Art Soziale Erziehung, Evolucion de las grandes ist mexikanische Geschichte, Lengua espanola ist Spanisch, Mathematicas ist Mathe (Algebra), Tecnologias de informacion ist Informatik (Computer) und Ingles avanzado ist Englisch. Und Hip Hop hab ich nur, weil Susana, deren Stundenplan ich praktisch übernommen habe, die Sportart gewählt hat :D. Aber ich denke, einiges werd ich noch ändern.


A  
PC1003.101 Ciencias de la vida

 Profesor
John de Grandis P
 SPF

 Atributo
Curso en Inglés

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

8 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 L M V 
12:30 a 13:30
 6-A4
 4202
B  
PD1000.408 Desarrollo personal y académ

 Profesor
Deyanira Elizondo G
 Auxiliar de planta

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

8 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 L M V 
13:30 a 14:30
 6-A1
 1304
C  
PH1007.401 Evolución de las grandes civ

 Profesor
Paula Gabriela Marty H
 CRQ

 Atributo
Curso en Inglés

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

9 de Ago 2011 al 22 de Nov 2011
  M JV 
11:30 a 12:30
 6-A4
 4301
D  
PL1004.101 Lengua española I

 Profesor
Sonia Yira González G
 CRQ

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

8 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 L M   
9:30 a 10:30
 6-A3
 3303

9 de Ago 2011 al 22 de Nov 2011
  M J  
9:30 a 10:30
 6-A3
 3303
E  
PM1006.101 Matemáticas I

 Profesor
Staff
  

 Atributo
Curso en Inglés

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

8 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 LMMJV 
7:30 a 8:30
 6-A2
 2201
F  
PS1000.401 Tecnologías de información y c

 Profesor
David Cárdenas G
 Auxiliar de planta

 Atributo
Curso en Inglés

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

8 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 L M   
10:30 a 12:00
 6-BIB
 SC03
G  
AI1002.101 Inglés avanzado I

 Profesor
Siddharth Alan Mendonca
 CRQ

 Atributo
Curso en Inglés

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

8 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 L M V 
8:30 a 9:30
 6-A3
 3204
H &
YA0008.201 Hip - Hop

 Actividad formativa


 Profesor
Fabiola Guadalupe Villarreal G
 Auxiliar de planta

 Atributos
Actividades formativas

 
Clase

Fechas
DLMMJVS
Horario
Edificio
Salón

15 de Ago 2011 al 23 de Nov 2011
 L M   
14:30 a 15:30
 6-GYM
 JARDIN
Hr.
Lun
Mar
Mie
Jue
Vie
Sab
07:00






E
E
E
E
E

08:00
E
E
E
E
E

G

G

G

09:00
G

G

G

D
D
D
D


10:00
D
D
D
D


F

F



11:00
F

F



F
C
F
C
C

12:00

C

C
C

A

A

A

13:00
A

A

A

B

B

B

14:00
B

B

B

&

&



15:00
&

&









16:00












17:00












18:00












19:00












20:00












21:00












22:00












23:00













'&' Horario atípico, consulta detalle

Versión: MAY11 10-0319a