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Montag, 3. Oktober 2011

Buenas tardes...

Und liebe Grüße aus dem bereits kühlem (20 Grad-) Monterrey- ich mach gerne Witze über meine Freunde, wenn sie an so "kalten Ausnahmetagen" in dicker Jacke zur Schule kommen und meinen, ihnen ist kalt und ich in Top und kurzer Hose neben ihnen sitze. Aber ich genieße diese Tage (die noch wenig vorkommen), an denen es frisch ist, sowie die Tage, an denen es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint (sehr seltsames Wetter, gibt es bei uns nicht). Ich bin jetzt seit 6 Uhr von meinem "stressigen" Schultag (+ Fitnessstudio) zu Hause, und schiebe meine Hausaufgaben noch ein bisschen auf. Mein Wochenende war etwas ruhiger, wie immer hatte ich viele Pläne, von denen mal wieder nur ein Teil umgesetzt worden ist (ich gebe mal den Mexikanern die Schuld dafür). Trotzdem habe ichs geschafft, wenigstens am Abend rauszukommen. Denn meine Eltern und mein kleiner Bruder waren am Wochenende nicht zu Hause (auf einem Rotary-Meeting in den USA), und ich war mit meinen Brüdern allein zu Hause. Das machte das Planen nicht unbedingt einfacher. Trotzdem wars ganz witzig (da niemand von uns wusste wie man kocht, und ich hab meinem Bruder "Rühreier" (mehr oder weniger) gezeigt und meine ersten eigenen Pancakes gemacht (eine Schande dass es die nicht bei uns in Deutschland gibt!). Am Freitag Abend war ich auf einer richtigen mexikanischen Houseparty, die mich ehrlich gesagt ein bisschen verwirrt hat (ich hatte was völlig anderes erwartet). Statt "Locations" oder irgendwelchen Sitzgelegenheiten standen alle nur auf "einem Haufen", dicht aneinander bei nur geringer Fläche. Man konnte sich kaum bewegen, allerdings gab es einen Tisch ("Bühne"), auf der einige tanzten- ganz schön verrückt. Die Hausparty dauerte für mich allerdings nur 2 Stunden, da ein Freund, der mich abholen wollte, sich gute anderthalb Stunden verspätet hat, ohne sich zu melden (was mich innerlich rasend gemacht hat, aber er hat im Nachhinein gar keine Notiz davon genommen, typisch eben), und für mich endet eine Party gegen 11:30-12, dann muss ich zu Hause sein. Was mich allerdings nicht allzu sehr stört, ich verstehe ja warum. Am Samstag war ich auf meinem zweiten "Quince años", wovon ich immer noch total angetan bin. Naja, wobei meine Freunde schon langsam gelangweilt von diesen Feiern sind; für mich ist der ganze Ablauf noch unheimlich spannend. Am Sonntag (Familientag!) waren wir Essen (von dem mexikanischem Essen kann ich immer noch nicht genug bekommen, was ich nicht unbedingt positiv finde), aber ich hab mir schon so viele Rezepte eingeprägt, um zu Hause kochen zu können!
Ich merke, mein letzter Post ist über zwei Wochen her, und ich habe noch nicht von dem spannenden Wochenende vor zwei Wochen berichtet: Der Rotary-Kurztrip nach Tampico. Der hat mir unglaublich gefallen, und es war interessant, einmal andere Facetten von Mexiko zu sehen. Monterrey ist (für Mexiko) ja eine ziemlich reiche und moderne Stadt, während Tampico eher ärmer (und teilweise "verfallen") ist- und mit Strand! Am Freitag gegen 8 Uhr morgens ging es mit 3 anderen Austauschschülern auf eine 7- stündige Reise mit dem Bus (und der war vielleicht luxoriös, + Filme, Musik, Snacks, Fußlehnen & Internet), die ich wirklich genossen hab. Die Begegnung mit den Austauschschülern war teilweise echt witzig, zum Beispiel mit der Deutschen Judith (mit ihr bin ich auch zusammen geflogen); ich redete in deutsch auf sie ein, worauf sie mich komplett verwirrt angeschaut hat und mich (glaub ich sogar auf spanisch) gefragt hat, in welcher Sprache ich denn rede. Und ich musste sie wieder langsam Schritt für Schritt in ihre Muttersprache bringen. Sie wohnt in einem kleinen Dorf (ca eine Stunde von Monterrey), und dort wird nur Spanisch gesprochen und niemand spricht wirklich englisch. Ich beneide sie ehrlich gesagt ein bisschen, da sie so schneller in die Sprache reinkommt. Aber im Grunde konnte ich nach dem Wochenende sagen (wonach ich die anderen Austauschschüler meines Distrikts kennengelernt hab) sagen, dass ich nichts an meinen Fortschritten im Spanisch zu bemängeln hab. Ich bin sogar sehr glücklich, weil ich dabei bin, zwei Sprachen zu lernen. Salli, Austauschschülerin aus Taiwan, hat dagegen ziemliche Schwierigkeiten damit, in ins Spanische reinzukommen (verständlich, wenn man sich mal mit chinesisch versucht)- also war ich manchmal diejenige, die im Bus zwischen uns vier Austauschschülern von Spanisch ins Englisch übersetzen musste, ist doch cool! ;D Auch in in Tampico merkte man die verschiedenen Fortschritte der verschiedenen Länder, das war ganz interessant: während die Portugiesen (und Franzosen) nach einem Monat so gut wie fließend Spanisch sprechen und die Deutschen ziemlich schnell lernen, haben die US-Amerikaner mehr Probleme und Türken sowie Chinesen große Schwierigkeiten. Aber das machte uns am Wochenende nichts, zur Not gabs ja noch englisch und man konnte mit jedem kommunizieren, sowohl auf spanisch als auch/oder auf englisch- und ich hab bereits neue Freunde aus Brasilien, der Türkei, Frankreich, Usa, Taiwan, Thailand, Ungarn, Belgien, Ecuador, Indunesien und und und..Klingt doch gut, oder? Die meisten waren allerdings aus Brasilien oder aus Deutschland.
Das Wochenende ging (natürlich) sehr schnell um, aber zum Glück hat ja jeder eine "Facebook-Identität", was uns die Möglichkeit gibt, das ganze Jahr über in Kontakt zu bleiben. Und auf den zukünftigen Reisen sieht man sich ja vielleicht wieder. Seit dem Wochenende hat mich wieder unheimlich der Ehrgeiz gepackt, Spanisch zu lernen, und ich merke, wie ich langsam Fortschritte mache (und hab bereits gemerkt, welche ich gemacht habe), was mich echt erleichtert. Jeden Tag sind meine Hände beschrieben und inzwischen habe ich schon mehrere Blöcke mit Vokabeln beschrieben (wenn ich schreibe, kann ich besser lernen).
So, ich glaube das wars heute auch, denn abends bemühe ich mich, egal wie müde ich auch bin, mit der Familie zusammenzusitzen und wenigstens ne Stunde zu reden. Das gehört inzwischen zu meinem Alltag, das führt zwar dazu, dass Hausaufgaben und Schlaf oft vernachlässigt werden (ich gehe so gut wie jeden Abend nicht vor 12 ins Bett, sowie jedes andere Familienmitglied auch), aber ich nehme an, dass das Familienverhältnis für einen Austauschschüler sehr wichtig ist. Man sollte es nicht vernachlässigen, da können andere Dinge auch erstmal warten!
Fotos folgen (hoffentlich!)
Saludos!

Hier eine kleine Fotoauswahl vom Rotarytrip in Tampico:


"Location"

Die deutschen Austauschschüler

Am Strand von Tampico

Aleman-Aleman-Brasileno

Im Zentrum von Tampico

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