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Donnerstag, 29. Dezember 2011

Feliz Navidad y Año Nuevo



Jaja, in diesem Weihnachten habe ich viele neue typisch mexikanische Weihnachtslieder kennengelernt (endlich mal ein Beispiel für euch, damit man sich was vorstellen kann)! Auch wenn nichtmal diese mir zur Weihnachtsstimmung verholfen haben, war mein Weihnachten wirklich genial! Am 24. Dezember waren wir erst bei der Familie meines Vaters Essen am Nachmittag bis in den Abend hinein, bis wir gegen 11 Uhr nachts zur anderen Familie gefahren sind, wo dann die Party erst richtig losging! Wir haben Karaoke gesungen bis 3 Uhr morgens, Cumbia getanzt (typisch mexikanische Musik- und Tanzrichtung) und waren mit der Familie zusammen, und gegen 12 Uhr wurde dann jeder von jedem umarmt mit einem "Feliz Navidad"-Wunsch- hat mich fast ein bisschen mehr an Neujahr erinnert, was übrigens hier ungefähr ähnlich ablaufen wird. Am nächsten Morgen gings dann schon früh auf, denn dann kam die "Bescherung", und die Geschenke wurden verteilt. Für mich gab es unter anderem Pantoffeln, weil "ich ja nie was um die Füße hätte, wo es doch so kalt ist". Verschenkt habe ich unter anderem Schokolade (weil das Paket aus Deutschland mit über nem Monat Verpätung zum Glück wenigstens rechtzeitig zu Weihnachten ankam, ein dickes Dankeschön nochmal! :)), ein Buch über Mexiko und eine Dvd von "Goodbye Lenin", mein Lieblings-Deutschfilm. Aber an sich haben wir uns keine großen Geschenke gemacht, weil wir ein paar Tage davor nämlich noch in McAllen waren, in den Usa, Großeinkauf :) War mal wieder ganz spontan zwei Tage vorher beschlossen, wobei ich die Hoffnung, die Usa dieses Jahr nochmal zu sehen, schon fast aufgegeben hatte..Dafür hab ich mich natürlich umso mehr gefreut! Woow, und ich hab mich plötzlich gefühlt, als wär ich in einer anderen Welt- Alles plötzlich so groß, die Häuser geordnet, alles pikfein, sauber, sicher und keine Menschenmengen, wenn dann nur in den Malls oder Outlets. So ähnlich hatte ich mir die Usa vorgestellt, alles sah aus wie im Film. Ich fühlte mich so albern, weil es doch immer mein Traum war, einmal wenigstens die Usa zu betreten, und plötzlich war man mitten drin, ohne es wirklich begriffen zu haben (die Grenze war auch gar nicht so streng wie erwartet, sie ähnelte eher einer Brücke, zwar mit Kontrollen aber ohne viel Polizei oder sowas..). Das Verwirrendste war, dass dort so gut wie jeder Spanisch spricht und es fast nur Mexikaner dort gibt- nur mit amerikanischer Location. Für mich strahlte die Usa plötzlich so eine Ruhe und Gemütlichkeit aus :D (mag an McAllen liegen, wo absolut nichts los ist). Aber als ich wieder nach Mexiko zurückkehrte, das Auto vollbeladen mit allen möglichen Einkäufen, war alles wieder so voll, und plötzlich viel interessanter. Ich war doch froh, in Mexiko zu sein, es sah nach so viel Abenteuer aus.
Am nächsten Tag verabredete ich mich mit zwei Freunden für etwas, was ich schon immer mal hier machen wollte; Bergsteigen. Endlich mal ne Abwechslung von dem ganzen Auto fahren, Haus-zu-Haus oder Haus-zu-Mall. Naja, jetzt nicht soetwas, was man sich darunter vorstellt, mit Gurten und sowas, aber es ging nicht um den Berg und die Höhe, sondern um den Ausblick, den du von oben hast- und der ist wirklich gigantisch. Wenn man sich Monterrey so von oben anschaut, kann man es nur lieben- eine Riesenstadt von Bergen umgeben (Fotos folgen). Das muss ich auf jeden Fall nochmal machen!
Tage, an denen man zu Hause bleibt, bleiben natürlich auch nicht aus, vor allem jetzt in den Ferien (die bereits einen Monat dauern). Manchmal ist es einfach besser, mal für nen Tag drinnen zu bleiben, als sich mit dem Planen verrückt zu machen. Alles ist eben nicht so einfach, wenn man sich nicht von selbst bewegen kann, oder immer von irgendjemanden abhängig ist. Wenn es mir mal nicht gelingt, rauszugehen, versuche ich die Zeit sinnvoll zu nutzen, zum Beispiel mit lesen. Letztens hab ich mir zum Beispiel das Buch von Natascha Kampusch gekauft, die für 8 Jahre entführt worden war, die Übersetzung vom Deutschen ins Spanische. Und es gelingt mir tatsächlich, den kompletten Kontext zu verstehen, auch wenn mir pro Seite mal 5 Wörter fehlen. Das Filme verstehen fällt mir auch nicht mehr schwer und Gespräche kann ich immer besser folgen, auch wenn mir das Reden durch die Satzstellung und Grammatik gar kein Kinderspiel ist. Aber ich denke das kommt im nächsten Jahr umso schneller, wenn ich die Familie und Schule in den anderen Ort wechsle und noch mehr Leute kennenlerne. Außerdem habe ich mir vorgenommen, mich in der Schule diesmal mehr anzustrengen, weil ich ja jetzt mit mehr Vorkenntnissen komme. Auch wenn viele dabei jetzt grinsen mögen und sagen 'das Schuljahr zählt für deine Karriere doch eh nicht'; ein Jahr absolut gar nichts machen ist nicht unbedingt immer so toll- manchmal kommt einem das Gedächtnis echt lahm vor oder man hat viel vergessen, irgendwas braucht man zum fit bleiben.
Heute war zum Beispiel ein Tag, an dem ich zu Hause blieb und fing schon mal an, meinen Koffer zu packen. Eigentlich bin ich ja der Kanditat, der alles einen Tag vorher macht (selbst in Deutschland hab ich meinen Koffer fürs Austauschjahr einen Abend vorher gepackt, mit dem ständigen Gedanken 'das brauch ich doch noch!'), aber ich hatte die Zeit und wer weiß, was die nächsten Tage so ist.
Beim Koffer packen ist mir schon so einiges durch den Kopf gegangen, war schon ein seltsames Gefühl; einerseits sieht man zurück auf das "vergangene alte Leben", das man hier hinter sich gelassen hat; Familie, Freunde und alle Erinnerungen, die man mitnimmt. Andererseits sieht man auch einen neuen Start in einem neuen Ort, mit dem Gefühl, die Möglichkeit zu haben, alles nocheinmal besser machen zu können, sich den vielleicht möglichen Fehlern bewusst zu sein und die Erfahrungen zu nutzen. Mal sehen, was 2012 so mit sich bringt, ich freu mich drauf!
Ich wünsch allen einen ganz guten Rutsch ins neue Jahr! Hab euch lieb! :)

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